Mohammad Ramo (rechts) hat von 2016 bis 2019 bei Achim Raab und dessen Familie in Herrenberg-Affstätt gewohnt. Foto: Stefanie Schlecht

Achim Raab und seine Frau haben seit 2016 zwei minderjährige Geflüchtete bei sich aufgenommen. Einer kam aus Syrien, der andere aus der Ukraine. Einmal ging es gut, einmal schief.

Mohammad Ramo hat für das Treffen süße Stückchen aus Gries, Frischkäse, Pistazien und Zuckersirup gebacken. Achim Raab beißt hinein und meint: „Ich hätte so was sonst nicht gegessen.“ Mit „sonst“ meint er: Wenn er und seine Frau vor sieben Jahren keinen Flüchtlingsjungen aus Syrien bei sich aufgenommen hätten. Dann würde er zum Kaffee wohl eher Schneckennudeln essen und sicherlich keine Halawet, wie das syrische Gebäck heißt. Und nicht nur kulinarisch hat der zeitweilige Familienzuwachs Achims Raabs Horizont erweitert. „Es ist eine Bereicherung des Lebens“, sagt der 58-Jährige über die Erfahrung, Menschen einer anderen Kultur unter die Fittiche zu nehmen. Und das sagt er aus voller Überzeugung, obwohl es im vergangenen Jahr mit einem Jungen aus der Ukraine nicht so gut geklappt hat.