Das 360-Grad-Panorama-Bild im Pforzheimer Gasometer zeigt das Great Barrier Reef. Foto: Sebastian Seibel

Im Gasometer Pforzheim ist das Great Barrier Reef zu sehen. Von Samstag an können Besucher in die faszinierende Unterwasserwelt eintauchen.

Pforzheim - Der alte Gaskessel in Pforzheimhat sich zur größten Attraktion der Stadt entwickelt – im Gasometer wurde jetzt vier Jahre lang ein Panoramabild des Künstlers Yadegar Asisi gezeigt, auf dem Rom im Jahr 312 zu sehen war. 600 000 Besucher kamen in dieser Zeit, 50 Prozent mehr als erwartet. Von Samstag an wechselt nun die Szenerie, statt Geschichte gibt es Natur zu bewundern: Der 63-jährige Asisi, in Wien als Sohn persischer Eltern geboren und in Berlin lebend, hat das Great Barrier Reef auf einem 110 Meter breiten und 35 Meter hohen 360-Grad-Bild verewigt, der Musiker Eric Babak hat wie immer zu Asisis Werken eine sphärische, unter die Haut gehende Musik komponiert.

Die Natur ist größer als wir

Yadegar Asisi hat die Kunst der Panoramabilder des 19. Jahrhunderts in die Gegenwart geholt – er zeigte schon Dresden im Bombenkrieg, die Titanic oder Amazonien; das Great Barrier Reef war zuvor schon in Leipzig und Rouen zu sehen. Was den Besucher auch in Pforzheim so staunen macht, ist dies: Kein Video und kein Buch kann die Monumentalität des größten Korallenriffs der Welt so emotional vermitteln wie dieses Panorama. Eigentlich vermag das nicht einmal die Wirklichkeit, weil der Künstler dem Wasser eine Klarheit verliehen hat, die im Ozean nur selten vorkommt. Winzig sind die Taucher im Riff, und so lehrt Asisi vor allem eins: Die Natur ist so viel größer als wir. Auf ganz neue Weise erweckt er Ehrfurcht vor der Schöpfung. Das Gasometer ist von Samstag an (10 bis 18 Uhr) mit dem neuen Bild geöffnet.