Die Reste des Gebäudes in der Köllestraße sind zur Sicherheit eingezäunt. Foto: Sebastian Steegmüller

Nach dem Unglück in der Köllestraße wird ein Verfahren wegen möglicherweise fahrlässigem Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion geführt.

Auch mehr als zwei Wochen nach der verheerenden Gas-Explosion, bei der ein Wohnhaus in der Köllestraße im Stuttgarter Westen in sich zusammenstürzte, sind die Reste des Gebäudes noch immer eingezäunt. Es sei nicht durch die Staatsanwaltschaft Stuttgart gesperrt, entkräftet Aniello Ambrosio, Sprecher und Erster Staatsanwalt, ein entsprechendes Gerücht. „Der Tatort wurde bereits am 9. März freigegeben.“

Drei Tage zuvor hatte sich das schreckliche Gasunglück in den frühen Morgenstunden ereignet. Wie durch ein Wunder konnte sich eine vierköpfige Familie aus dem brennenden Gebäude retten, eine 85-jährige Anwohnerin verstarb in den Trümmern. Dementsprechend hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Unter anderem wurde bei einer Obduktion die Identität des Opfers bestätigt. Darüber hinaus werde ein Verfahren gegen Unbekannt wegen (fahrlässigem) Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion geführt, bestätigt Ambrosio.

Durchgebranntes Stromkabel soll Gasleitung beschädigt haben

Nach aktuellem Wissensstand hat ein Defekt im Netz der Energieversorger Stuttgart Netze beziehungsweise Netze BW zum Unglück geführt. Vermutlich brannte eine Stromleitung, die im Bereich des Gehwegs vor dem Gebäude verläuft, durch. Die daraus resultierende Hitze soll eine Gasleitung beschädigt haben. Anschließend strömte das Gas wohl in das Haus ein. Wie sich das Gemisch dann in den Räumen entzündete, ist noch unklar.

Ob die Gasleitung zu nahe an der Stromleitung lag oder diese nicht ausreichend voneinander isoliert waren, ist die Frage, mit der sich das staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt befasst. Denn letztlich müssen die Leitungen ja seinerzeit einmal gelegt worden sein.

Auch geht es um die die Frage einer möglichen Verjährung, schließlich stammt die Gas-Leitung, die gerissen ist, laut Unterlagen der Stuttgart Netze aus dem Jahr 2001. „Sie wird noch abschließend geprüft“, sagt Ambrosio.