Die Gartenschau 2033 in Benningen und Marbach rückt näher. Weil dabei der Neckar und sein Umfeld eine zentrale Rolle spielen, schaltet Benningen nun Experten für Gewässer ein. Denn der Fluss hat in diesem Bereich einige Besonderheiten.
Der Neckar zwischen Benningen und Marbach ist gefragt: Als Naherholungsgebiet, als Schifffahrtsstraße, in Sachen Arten- und Naturschutz, ein Stück weit auch bei Anglern. Damit der Fluss im Rahmen der Gartenschau in Benningen und Marbach im Jahr 2033 dauerhaft aufgewertet, dabei aber der Hochwasserschutz nicht vernachlässigt wird, wird in Benningen ein Fachbüro für naturnahen Gewässerbau eine Machbarkeitsstudie erstellen. Die soll nicht nur zeigen, was überhaupt verwirklicht werden könnte, sondern auch Vor- und Nachteile verschiedener Maßnahmen und einen ganz groben Kostenrahmen benennen.
Die Fische im Auge behalten
Laut dem beauftragten Experten Peter Geitz hat der Fluss im Bereich zwischen den beiden Staustufen drei Mängelbiotope: Ausgebaute Ufer lassen keine Chance für Amphibien, die Auen, eigentlich Überflutungsgebiete, sind vom Fluss abgeschnitten. Die beiden Schleusen verhindern zudem eine Durchlässigkeit für Fische. Wegen der Fische muss man auch die Murrmündung im Auge behalten. Denn der Zufluss bietet deutlich bessere Lebensbedingungen als der Neckar.
Eine weitere Besonderheit des Flusses zwischen Benningen und Marbach ist die wegen der Staustufen minimale Fließgeschwindigkeit. Und dass er auf Benninger Seite einen Innenbogen bildet, was laut Geitz ein Risikofaktor für eine Verschlammung ist. Deshalb müsse man sich vorher überlegen, was man später damit mache.
Zuerst Prüfung auf mögliche Schadstoffbelastung
Bevor die eigentliche Planung kommt, müsse man aber einzelne Bodenuntersuchungen durchführen lassen. Denn entlang des Neckars könnten Schadstoffbelastungen nicht ausgeschlossen werden. Und da im Rahmen der Gartenschau einiges an Boden bewegt werde, von dem nicht alles wieder verwendet werden könne, müsse auch Erde abtransportiert werden. „Wenn der Boden belastet ist, würde das die Entsorgung teuer machen.“ Ein Ziel der Umgestaltung ist, rund um das Naturdenkmal Haags Loch eine Auenlandschaft entstehen zu lassen, und durch eine Abflachung des Ufers einen Neckarzugang von Benninger Seite zu ermöglichen.
Fest steht, dass auf der anderen Seite des Neckars vor der alten Brücke der Boden mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen belastet ist, weshalb die Gemeinde Benningen vor zehn Jahren auf eine Renaturierung dieses Bereichs verzichtete. Ob dies auch auf der südwestlichen Neckarseite nahe des Stegs der Fall ist, bleibt abzuwarten.