Der Neckar verbindet die beiden Kommunen, die 2033 gemeinsam die Gartenschau stemmen. Foto: Planstatt Senner

Bürger, Vereine, Verbände und Co. sollen mitgenommen werden, wenn es um die weiteren Planungen zu dem Event geht, das Benningen und Marbach 2033 auf die Beine stellen.

Benningen/Marbach - Es ist exakt ein Jahr vergangen, seit die frohe Kunde in Benningen und Marbach einging: Die beiden Kommunen bekamen den Zuschlag zur Gartenschau im Jahr 2033. Jetzt, zwölf Monate später, steht der gemeinsame Plan für die Bürgerbeteiligung. In Benningen wurde er im Gemeinderat am Montag bereits einstimmig abgesegnet, am Donnerstag steht er in Marbach auf der Tagesordnung.

„Wir brauchen das Konzept für die Bürgerbeteiligung“, betonte Benningens Bürgermeister Klaus Warthon in der Sitzung. Denn aus der Bevölkerung sei schon nachgefragt worden, wie sie sich auf dem Weg zur Gartenschau einbringen könne. Ziel des Ganzen sei es, die Bürger „in den Prozess strukturell einzubinden, das komplexe Thema den Benningern und Marbachern näher zu bringen und Stimmungen wie Interessen zu kanalisieren“, konkretisiert der Marbacher Hauptamtsleiter Jürgen Sack auf Nachfrage. „Und dabei reden wir nicht über einen Sprint, sondern über eine Entwicklung von zehn Jahren.“

Unterschiedliche Formate werden bespielt

Gemeinsam mit dem Büro Planstatt Senner haben Vertreter aus Benningen und Marbach seit Mitte September nun ein Konzept erarbeitet. Um möglichst viele mit auf die Reise zur Gartenschau 2033 zu nehmen, sollen möglichst unterschiedliche Formate bespielt werden. „Wir wollen die Informationen nicht nur zur Abholung bereit stellen, sondern auch zu den Menschen bringen“, erklärt Jürgen Sack.

So will man zum Beispiel mit der Gruppe der Anrainer intensiv in Kontakt treten – bei so genannten Treppenhausgesprächen mit Nachbarn. Vereine wie der Kanuclub oder der TV Marbach, die Gelände im Gartenschauareal haben, sollen ins Boot geholt werden. Dabei gehe es auch darum, was die Vereine für sich in den kommenden Jahren planen. Des weiteren werden die Verbände wie Nabu oder BUND eine Rolle spielen, ebenso wie viele bürgerschaftliche Initiativen– vom Mitmachgarten bis hin zur Nachhaltigkeitsgruppe.

„Gartenschau trifft Schule“

Nicht zuletzt gehe es auch um die künftigen Nutzer der Gartenschau. Zum Beispiel diejenigen, die heute noch Jugendliche sind, 2033 aber vielleicht schon Eltern, wie es Jürgen Sack erläutert. „Wir müssen auf die Schüler zugehen, da liegt ganz großes Potenzial.“ Dazu wird das Format „Gartenschau trifft Schule“ ins Leben gerufen.

Jeder, der in Marbach oder Benningen unterwegs ist, wird zudem auch auf das Gartenschau-Team treffen – ob beim Einkaufen vor dem Supermarkt, am Bahnhof oder am Neckarsteg. „Idee gegen Kaffee“ nennt sich das dann und bedeutet, dass man bei einem Treffen auf ein Tässchen Kaffee oder Tee über die Gartenschau ins Gespräch kommen kann. Eine „wichtige, zufällige Beteiligung“, wie es Klaus Warthon nennt. „Wir müssen das Bewusstsein für die Gartenschau schärfen und sichtbar werden“, so Jürgen Sack.

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Die einzelnen Bausteine für die Bürgerbeteiligung sind nicht in Stein gemeißelt. Sie sind zum einen abhängig vom jeweiligen Planungsstand, aber auch davon, wie gut etwas funktioniert. „Nicht jedes Paket wird zünden“, macht der Marbacher Hauptamtsleiter klar.

Idee gegen Kaffee

Für 2022 ist jedenfalls schon einiges geplant. Im März soll es eine große gemeinsame Auftaktveranstaltung geben, bei der es umfangreiche Infos und eine Diskussion über die Schwerpunktprojekte geben wird. Schon hier kann jeder Ideen einbringen. Es folgen die Formate der Treppenhausgespräche, „Idee gegen Kaffee“ und „Gartenschau trifft Vereine“ sowie voraussichtlich im August eine erste große Veranstaltung auf dem Gelände, etwa ein Konzert.

Die Bürgerbeteiligung zur Gartenschau 2033 wird aber auch digital ablaufen, machte Klaus Warthon in der Benninger Gemeinderatssitzung deutlich. „Klar wird es eine klassische Internetseite geben.“ Aber auch eine App, eine digitale Karte mit Kommentarfunktion und vieles mehr sei in Planung. „Da müssen wir alle Kanäle bespielen. Wir haben noch viel im Köcher.“

Projektleitung Gartenschau

Die Stelle
 der Projektleitung für die Gartenschau 2033 in Benningen und Marbach wurde Anfang Dezember ausgeschrieben. Es handelt es sich um eine bis 30. April 2034 befristete Vollzeitstelle.

Die Aufgaben
  des neuen Mitarbeiters beinhalten die Projektsteuerung mit Schnittstellen-Funktion für alle am Planungs- und Umsetzungsprozess beteiligten Akteuren. Dazu gehören unter anderem Institutionen, Vereine, Verbände, Verwaltungen, Dienstleister, Fördergeldgeber, Sponsoren und Bürger. Außerdem wird der neue Projektleiter Planung, Organisation und zum Teil Moderation von Aktionen im Rahmen der Bürgerbeteiligung in Zusammenarbeit mit verschiedenen Dienstleistern übernehmen. Das heißt, der Projektleiter wird auch mit dem Gartenschau-Team vor Ort sein, wenn es um eines der Formate wie „Idee gegen Kaffee“, „Gartenschau trifft Vereine“ oder die Treppenhausgespräche geht.