Mehr Platz zum Tanzen, Turnen, Malen – und natürlich Lernen. Foto: Michael Steinert

An der Klingenbachanlage ist ein Erweiterungsbau für den Ganztagesbetrieb der Grund- und Werkrealschule Gablenberg eröffnet worden.

Stuttgart-Ost - „Nossa Nossa“, der Hit von Michel Teló, klingt seit Wochen durch alle Schulen der Stadt. Sogar die Grundschülerinnen und -schüler – und vermutlich auch ihre Lehrerinnen – kennen zumindest dem Klang nach den Text schon auswendig, und da ist es völlig egal, dass kaum einer Portugiesisch kann. Weil das Lied einfach so gute Laune verbreitet, durfte es bei der Einweihung des Neubaus für den Ganztagesbereich der Grund- und Werkrealschule Gablenberg am Freitagnachmittag nicht fehlen. Die tanzenden Schülerinnen und Schüler zeigten den Gästen – Eltern, Lehrer, Amtsvertreter, Architekten, Kommunalpolitiker – dabei auch gleich, was sie an den Nachmittagen in der noch relativ neuen Ganztagesschule im Stuttgarter Osten so alles machen: tanzen, malen, turnen und natürlich auch viel lernen.

Geplant war der Neubau schon im Jahr 2008

Der Gemeinderat hatte schon im Jahr 2008 beschlossen, dass die Grund- und Werkrealschule Gablenberg eine gebundene Ganztagesschule werden soll. Das war auf dem bestehenden Schulgelände zwischen Gablenberger Hauptstraße, Klingen- und Pflasteräckerstraße aber kaum zu verwirklichen. Kinder, die den ganzen Tag in der Schule verbringen, brauchen Platz für das Mittagessen, für Spiele, Projekte und Aktivitäten außerhalb des regulären Unterrichts. Also begann die Stadt, ein zusätzliches Gebäude in fußläufiger Entfernung zu planen, auf einem Grundstück am Rande der nahen Klingenbach-Grünanlage, schon im Stadtteil Gaisburg, direkt neben der Zweigstelle der Gewerblichen Schule im Hoppenlau. Der Fußweg ist kurz und dank Tempo-30-Zone und zwei Zebrastreifen auch sicher.

Da in Stuttgart vom Beginn der Planung bis zur Fertigstellung von Gebäuden meist einige Jahre vergehen und die Schule nicht so lange warten wollte und sollte, begann der Ganztagesbetrieb bereits im Jahr 2010. Die damaligen – und alle folgenden – ersten Klassen waren und sind Ganztagesklassen. Die Interimszeit im bestehenden Schulgebäude war nicht einfach, funktionierte aber dank der Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die Evangelische Gesellschaft hatte als Partner einen Teil der Organisation übernommen, zum Beispiel das Mittagessen. Bereits seit vergangenem November ist diese Interimszeit zu Ende. Seitdem beleben rund 100 Ganztagesschülerinnen und -schüler das neue Gebäude.

Nun gibt es reichlich Platz zum Spielen

Der Erweiterungsbau bietet eine Nutzfläche von rund 520 Quadratmetern. Es gibt eine Küche, einen Speisebereich, ein Spielzimmer, einen Ruheraum, einen Bereich für Bewegungsangebote, eine Werkstatt und ein Büro für die pädagogischen Fachkräfte des Ganztagesbereiches. Freiflächen gibt es ebenfalls, zum einen den Schulhof selbst, zum anderen den Klingenbachpark mit seinen weiten Wiesenflächen und dem großen Spielplatz sozusagen direkt neben dem Schulgelände.

Der Neubau wurde vom Schulverwaltungsamt in Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt und dem Stuttgarter Architekturbüro Michel, Wolf und Partner verwirklicht. Das neue Gebäude, an dem 14 Monate gebaut wurde, kostete drei Millionen Euro. „Ein sehr schönes Ambiente im Grünen“, biete das neue Schulgebäude, sagte Schulbürgermeisterin Susanne Eisenmann bei der Eröffnung. Und das sei sehr wichtig für den Lernprozess. Erweiterungsmöglichkeiten gibt es dort ebenfalls. Die Zweigstelle der Gewerblichen Schule verlässt das Areal voraussichtlich zum Schuljahr 2013/2014, wenn das neue Berufsschulzentrum fertig ist. Dann ist am Klingenbach ein zweiter Bauabschnitt für die Gablenberger Schule denkbar.