Ein gemeinsames Mittagessen ist fester Bestandteil der Ganztagsschule. Foto: dpa/Roland Weihrauch

Ab August 2026 hat jeder Erstklässler einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Die Stadt Stuttgart sieht sich zwar mit 44 Ganztagsgrundschulen gut aufgestellt. Doch schon jetzt schlägt der Fachkräftemangel heftige Lücken.

Wie gut ist Stuttgart auf den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Schulkinder vorbereitet? Werden in dreieinhalb Jahren alle Erstklässler, deren Eltern das wollen, ihn einlösen können? Und mit welchem Qualitätsstandard? Dieses Thema treibt nicht nur Familien um, sondern auch die Landeshauptstadt. Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer (FDP) sieht Stuttgart für diese Aufgabe zwar strukturell gut aufgestellt. Denn seit 2011 baut die Stadt ihre Grundschulen flächendeckend zu Ganztagseinrichtungen um – damals „eine Neukonzeption in der Grundschullandschaft“, wie Andreas Hein erklärt, der Leiter des Schulverwaltungsamts. „Andere Städte beneiden uns.“ Inzwischen sind von den 69 Grundschulen 44 Ganztagsgrundschulen, davon zehn in gebundener Form. Doch schon jetzt lassen sich die an den Hort angelehnten Stuttgarter Standards aufgrund des Fachkräftemangels vielerorts kaum noch halten. Hinzu kommt: Stuttgart zählt bei der Lehrerakquise zur Engpassregion.