in der Galerie Mario Strzelski in Stuttgart (Rotebühlplatz 30, Foto:  

Eine Blume ist eine Blume, Grau ist grau – oder doch nicht? Pat Rosenmeier und Philipp Haager stellen mit ihren Werken wichtige malerische Fragen, findet „Stuttgarter Nachrichten“-Autor Nikolai B. Forstbauer

Stuttgart - „Bei Pat Rosenmeier“, schreibt Franz Meyer zu den neuen, jetzt in der Galerie Mario Strzelski in Stuttgart präsentierten Werken der 1979 geborenen Malerin, „geht es wie immer zuerst ums Malen selbst und nicht um Gegenständlichkeit oder gar um Tulpen. Motiv und Farbkanon sind zufällig. Jedoch ist die Beschränkung auf dieses Motiv und diesen Farbkanon neu in Rosenmeiers Werk. Elf Bilder – 3.1 bis 3.11 – serielle Malerei.“

Eine Tulpe ist eine Tulpe, ist eine Farbfigur, ist ein Rhythmus

Die Linien sind vorgegeben – eine Tulpe ist eine Tulpe ist eine Blume ist eine Farbfigur ist ein Rhythmus. Rosenmeier, die in Berlin und Miami lebt, geht in diesem Spiel mit der Figuration in die Offensive, bemüht nicht die Distanz des Seriellen, sondern führt uns Farbe in all ihrer Körperhaftigkeit vor, lässt das Bild an sich zur Farbfigur werden. Die Radikalität der Serie ist in der aktuellen Schau jedoch gebremst – durch den Dialog mit der Bildwelt Philipp Haagers.

Bilder für den zweiten Blick

Natürlich, auch hier geht es um Farbe, um den Raum zwischen den aquarellierten Schichten. Aber um wie viel mehr zielt Haager auf Faszination. Konsequent reagieren die jüngsten Arbeiten mit Reduzierung. Schichtungen von Schwarz, Nuancen von Grau. Das sind Bilder für den zweiten Blick, und so führt Mario Strzelski den direkten Dialog von Rosenmeier und Haager konsequent im eigenen Licht des Kiesraumes fort. In dem Maße, wie Haager das Schwarz blühen lässt, distanzieren sich Rosenmeiers Tulpen von ihrer Gestalt.