in der Galerie Domberger in Filderstadt-Plattenhardt, (Uhlbergstraße 35, Di-Do 9-12, Foto:  

Der Stempel „deutscher Star der Pop Art“ machte Werner Berges früh bekannt – doch wie facettenreich sein Werk ist, unterstreicht das Berges-Panorama, das Michael Domberger ausbreitet.

Stuttgart - 2014, drei Jahre vor seinem Tod, ist Werner Berges noch einmal mittendrin. Die Kunsthalle Schirn in Frankfurt zeigt die Schau „German Pop“ – und Berges wird noch einmal zu einem der Kronzeugen.

Erbe der europäischen Malerei

Ein steter Aufruf der Primärfarben und aus den Primärfarben – dabei anonymisierende Distanz auslotend – das ist die Bildwelt, die Figurenwelt von Werner Berges. Und wo, wenn nicht im Hause Domberger, sollte einer, der bei aller geradlinigen Umsetzung der Warenwelt die Ahnenreihe der Peinture, der europäischen Malerei nicht leugnen wollte, sich als malender Grafiker und grafischer Maler ausprobieren?

Doppelspiele mit Frage und Antwort

Wenn nun Michael Domberger mit „Werner Berges – Rückblick und Einblick“ den Weg des schon 1967 mit einem Grafikpreis bedachten Berges nachzeichnet, wird noch einmal deutlich, wie sehr Berges der eindeutigen Botschaft (und damit im Grunde dem Kern des Pop) misstraut. Eindringlich immer wieder das Doppelspiel mit Frage und Antwort: So ist das! Warum ist das so? Berges setzt hierfür auf Spiegelungen und entrückt zugleich den zum zentralen Motiv werdenden weiblichen Körper immer wieder in verstörende Unnahbarkeit.

Gegen die bloße Überhöhung des Abbildes

68 grafische Arbeiten listen aus der Zusammenarbeit der Edition Domberger mit Werner Berges. Darunter auch jene frei im Raum agierenden Farbformen, die in ihrer Leichtigkeit gleichermaßen an Berges’ frühe Begeisterung für Cy Twombly erinnern wie an das Beharren darauf, dass Pop sich nicht im überhöhten Abbild erschöpfen darf.