Der afrokubanische Balletttänzer Osiel Gouneo in Aktion Foto: Theaterhaus/Carlos Quezada

Mehr Text als Tanz bot die Ballettgala „Black Romeo“ im Theaterhaus. Osiel Gouneo stellte sich als bodenständiger Star vor. Doch das Publikum hätte sich mehr Höhenflüge gewünscht.

Sein Sprung auf dem Cover des Theaterhaus-Monatsprogramms beeindruckt. Um den Superhelden-Tänzer Osiel Gouneo in Aktion zu erleben, mussten Ballettfans am 1. Dezember nicht nach München fahren, wo der Afrokubaner als einer der wenigen schwarzen Solisten der europäischen Ballettszene Karriere macht. Gouneo war vielmehr mit seiner Frau, der Tänzerin Maria Daniela González Muñoz, sowie zwei Kolleginnen vom Bayerischen Staatsballett nach Stuttgart gekommen, um seine Autobiografie „Black Romeo“ vorzustellen. Doch wer den ersten Advent tanzprall ausklingen lassen wollte, bei Ticketpreisen von bis zu 60 Euro und dem Titel „Osiel Gouneo & Friends“ erwartbar, wurde enttäuscht. Statt viel Tanz gab es viel Text, gelesen von Gouneos Ko-Autor Thilo Komma-Pöllath. Der begrüßte das Publikum im fast ausverkauften großen Theaterhaussaal zwar jovial mit „Guten Abend Stuttgart“, sein flapsiger Humor kam aber weniger gut an.