Statt ein neues Flüchtlingsheim zu bauen, will der Gemeinderat auf Container setzen. Foto: dpa/Globtec

Eigentlich sollte am Rande Gärtringens ein Flüchtlingsheim gebaut worden. Nun ist der Plan allerdings hinfällig.

Böblingen - Abgestimmt wird erst am nächsten Dienstag, ungeachtet dessen scheint bereits gewiss: Der Plan, am Rande Gärtringens (Kreis Böblingen) ein Flüchtlingsheim zu bauen, ist hinfällig. CDU und Freie Wähler lehnen das Vorhaben in einem gemeinsamen Antrag ab. Die beiden Fraktionen haben eine Zweidrittel-Mehrheit im Rat. Sie wollen weitere Neuankömmlinge stattdessen in Wohncontainern unterbringen, die sich auf zwei Standorte verteilen.

Davon rät der Bürgermeister Thomas Riesch ab, nicht zuletzt, weil die Container fast 450.000 Euro kosten würden. Die bisher geplante Unterkunft für 50 Flüchtlinge ist zwar auf fast zwei Millionen Euro kalkuliert, aber der Neubau könnte nach dem Auszug der Asylbewerber anderweitig genutzt werden. Riesch denkt an Sozialwohnungen, die in Gärtringen fehlen.

Der Markt ist leer

Die Baupläne waren in der 12 000-Einwohner-Gemeinde auf heftigen Widerstand gestoßen. Anfangs hatten Anwohner über eine ihrer Meinung nach zu wuchtige Architektur gemurrt. Letztlich war sogar eine Bürgerinitiative gegen das Projekt gegründet worden. Auch die örtlichen Flüchtlingshelfer wollen kein massives Heim, sondern kleinere Unterkünfte. In der Vergangenheit hatte die Gemeinde für Flüchtlinge Wohnungen gemietet und sie so über ihre Markung verteilt. Inzwischen ist der Markt leer. Weil die AfD gegen das Heim polemisierte, hatte der Zwist sogar zu einem politischen Schlagabtausch geführt, der bis in den Landtag vordrang.