Sigmar Gabriel (links) will die Pläne von Emmanuel Macron unterstützen. Foto: AFP POOL/AP

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel will die Pläne des französischen Prasidenten Emmanuel Macron gegen ein Lohndumping in der EU unterstützen. Gleiche Arbeit soll dadurch überall möglichst gleich bezahlt werden.

Paris - Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich im Streit über Pläne gegen Lohndumping in Europa hinter Forderungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron gestellt. Europa müsse fairer werden, sagte der Vizekanzler am Mittwoch nach einem Treffen mit Macron in Paris. „Wir unterstützen jedenfalls sehr den Reformvorschlag Frankreichs für die Entsenderichtlinie in der Europäischen Union.“

Gleiche Arbeit – gleiches Geld

Die Richtlinie ermöglicht es, dass Unternehmen Mitarbeiter zur Arbeit in ein anderes EU-Land schicken. Ein Reformvorschlag der EU-Kommission sieht vor, dass künftig dieselbe Arbeit an ein- und demselben Ort in der Regel gleich bezahlt werden muss. Entsandte Arbeitnehmer könnten demnach nicht mehr fundamental schlechter bezahlt werden als die Kollegen im Gastland. In manchen östlichen EU-Staaten wird die geplante Neuregelung allerdings als eine Gefahr für heimische Unternehmen gesehen. Letztere haben in Ländern wie Frankreich und Deutschland nicht selten Wettbewerbsvorteile, weil sie ihren Arbeitern Löhne auf Heimatniveau zahlen.

Macron will möglichst schnell eine Einigung über die Entsenderichtlinie erzielen und in den Verhandlungen möglichst auch noch die Entsendedauer auf ein Jahr begrenzen. Der Kommissionsvorschlag sieht eine Begrenzung auf 24 Monate vor.