Das achtjährige Gymnasium hat bei Eltern, Schülern und Lehrern für viel Aufregung gesorgt, jetzt justiert das Land nach. Foto: dpa

Notenunterschiede zwischen Gymnasiasten im G-8- und G-9-Zug haben sich verringert.

Stuttgart - Können die einen Schüler in acht Jahren lernen, wofür andere neun Jahre brauchen? Ja, sie können, gab das Kultusministerium in Stuttgart am Donnerstag bekannt. Die Leistungsunterschiede zwischen den Schülern, die nach acht Jahren Gymnasium Abitur machen, und denen, die noch neun Jahre Zeit hatten, sei weiter geschrumpft. Im Durchschnitt liegen die G-8-Schüler, die seit einem Jahr zusammen mit den G-9ern die Kursstufe besuchen und im nächsten Jahr mit ihnen Abitur machen, um 0,28 Notenpunkte hinter ihren Klassenkameraden. Das entspricht dem Zehntel einer herkömmlichen Schulnote. Nach dem ersten Halbjahr betrug der Abstand noch 0,44 Notenpunkte.

"Die Eltern der G-8-Schüler können sich darauf verlassen, dass ihre Kinder beim Abitur nicht benachteiligt sind", sagte Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer (SPD). Für die Untersuchung hatte das Landesinstitut für Schulentwicklung die Zeugnisse von 7800 Schülern verglichen. Am größten sind die Unterschiede mit 0,55 Notenpunkten im Fach Englisch. In Französisch betrug die Differenz 0,16, in Mathematik 0,27, in Deutsch 3,2 Notenpunkte.

Dass sich der Abstand verringert habe, sei auf gute Unterstützung der einzelnen Schüler zurückzuführen, so die Kultusministerin. Schulen mit auffälligen Leistungsunterschieden erhielten weiter Beratung.

Um die Belastung im G8 abzubauen, sollen die Bildungspläne überarbeitet werden und die Gymnasien weitere Lehrerstunden erhalten. Vom Schuljahr 2012/13 an will Warminski-Leitheußer an Modellschulen auch wieder neunjährige Züge zulassen. Die CDU hält das für überflüssig. Die neue Studie belege, dass das achtjährige Gymnasium inzwischen gut umgesetzt werde, sagte Landtagsfraktionsvize Volker Schebesta.