Das europäische Führungsduo lächelt für die Kameras: Merkel und Macron. Foto: dpa

Der französische Präsident Macron glänzt beim G7-Gipfel. Schon wieder. Merkel bleibt nur die zweite Reihe – die Kräfteverhältnisse verschieben sich in Richtung Paris.

Biarritz - Die transatlantischen Beziehungen werden auf absehbare Zeit schwierig bleiben – zu unberechenbar und tagesformabhängig sind die politischen Reden und das Handeln von US-Präsident Donald Trump. Beim G7-Gipfel in Frankreich jedoch ist es Gastgeber Emmanuel Macron gelungen einen Draht zu seinem amerikanischen Amtskollegen zu finden, den Bundeskanzlerin Angela Merkel mit der ihr eigenen Nüchternheit so nicht hat. Getragen von dieser höchst ungleichen Männerfreundschaft hat das Treffen in Biarritz einige Ergebnisse produziert, mit denen so nicht unbedingt zu rechnen war: Ein neues Fenster für eine diplomatische Lösung mit dem Iran wurde aufgestoßen; im Handelskonflikt wurde zumindest verbal ein wenig abgerüstet – bis 2020 soll etwa im Rahmen der OECD ein gemeinsamer Weg zur Besteuerung international tätiger Digitalkonzerne gefunden werden.