Vor dem G7-Außenministertreffen in Lübeck blieb es weitestgehend ruhig. Foto: dpa

Es gab zwar einige Mahnwachen, wirklich viele Protestaktionen gegen den G7-Außenministertreffen in Lübeck hatte es vor dem Start aber nicht gegeben.

Lübeck - Beim Außenministertreffen der G7-Staaten in Lübeck ist es am Dienstag bis zum späten Nachmittag ruhiggeblieben. Zu einer Protestkundgebung versammelten sich in der Altstadt mehrere Hundert Menschen. Sie wollten in einem Demonstrationszug durch die Altstadt bis zum Europäischen Hansemuseum ziehen. Dort werden am Mittwoch die Außenminister der sieben großen westlichen Industrienationen (G7) über das Vorgehen im Ukraine-Konflikt und anderen außenpolitischen Problemfällen beraten.

Zu der Demonstration waren nach Angaben der Bundespolizei auch zwei Busse mit Teilnehmern aus Kopenhagen angereist. Die Veranstalter der Demonstration, das Bündnis „Stop G7“, erwartete nach Angaben ihres Sprechers Christoph Kleine mehrere Tausend Teilnehmer aus ganz Norddeutschland und Skandinavien. Aktivisten haben bereits vor Tagen angekündigt, das Ministertreffen durch Blockaden stören zu wollen.

3500 Polizisten im Einsatz

Aus Furcht vor Krawallen wie bei der Eröffnung des Neubaus der Europäischen Zentralbank (EZB) im März in Frankfurt herrschen während des Treffens in Lübeck strenge Sicherheitsvorkehrungen. Nach offiziellen Angaben sind rund 3500 Polizisten im Einsatz.

Bislang sei es aber weitgehend ruhiggeblieben, sagte ein Polizeisprecher. Allerdings hatten am Vormittag ein herrenloser Koffer und bereits am Vorabend eine Tasche die Polizei vorübergehend in Alarmstimmung versetzt. Beide Gepäckstücke hätten sich allerdings als harmlos erwiesen, sagte der Sprecher.

Am Rande des Treffens trugen sich Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini im Günter-Grass-Haus in das Kondolenzbuch für den am Montag im Alter von 87 Jahren gestorbenen Literaturnobelpreisträger ein.