Der englische Premier David Cameron (links) und der russische Präsident Putin beim G20-Treffen in der Türkei. Foto: Getty Images Europe

Der russische Präsident Putin hat auf dem G20-Treffen in der Türkei einen gemeinsamen Kampf gegen „das Böse“ gefordert. Ganz einig über das Wie ist er sich mit den westlichen Staaten allerdings nicht.

Antalya - Die Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer haben beim G-20-Gipfel in Antalya über die Details ihrer gemeinsamen Strategie gegen den Terror beraten. Unter anderem willigten die USA ein, mit Frankreich in Zukunft noch mehr Geheimdienstinformationen zu teilen als bisher, wie die Nachrichtenagentur AP am Montag aus Kreisen der US-Delegation erfuhr.

US-Präsident Barack Obama, Bundeskanzlerin Angela Merkel, der italienische Regierungschef Matteo Renzi, der britische Premier David Cameron und der französische Außenminister Laurent Fabius wollten noch im kleinen Kreis beraten, der russische Präsident Wladimir Putin kam zu einem separaten Treffen mit Renzi und Cameron zusammen.

Putin: Gemeinsamer Kampf überfällig

Putin und Cameron betonten danach, dass die zivilisierte Welt im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat an einem Strang ziehen müsse. „Die jüngsten tragischen Ereignisse in Paris zeigen, dass wir unsere Kräfte im Kampf gegen dieses Böse vereinen müssen - etwas, das wir schon vor langer Zeit hätten machen sollen“, sagte Putin.

Der Westen wirft Russland vor, bei seinem Militäreinsatz gegen den IS in Syrien auch moderate Gegner seines Verbündeten Baschar al-Assad anzugreifen. Die USA und andere Staaten wollen parallel zu den Angriffen auf den IS auch den Präsidenten von der Macht befördern. Auch die Syrien-Konferenz am Wochenende in Wien brachte im Hinblick auf die politische Zukunft Assads keine entscheidende Annäherung mit Moskau.

Auch ein Gespräch zwischen Putin und Obama in Antalya habe an den Meinungsunterschieden zwischen den beiden Staaten nichts geändert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag. Dass bei dem Treffen Differenzen aus den Weg geräumt worden seien, sei „absolut unrealistisch“. „Die bilateralen Beziehungen sind, wie sie sind. Es gibt Differenzen, aber es gibt eine Verständigung darauf, dass es keine Alternative zum Dialog gibt, um die bestehenden Probleme zu diskutieren.“