Im Hotel Vier Jahreszeiten sollte der König von Saudi-Arabien während des G20-Gipfels in Hamburg wohnen, sein Besuch wurde allerdings kurzfristig abgesagt. Foto: dpa

Kurz vor seiner Teilnahme am G20-Gipfel sagt der saudi-arabische König ab, obwohl er bereits das Hotel zu seinen Wünschen hat umbauen lassen. Wie gehen die Verantwortlichen mit der Situation um?

Hamburg/Stuttgart - Die vergangenen drei Monate müssen wirklich aufregend gewesen sein im Hotel Vier Jahreszeiten in Hamburg. Wenn sich nämlich der wichtigste Mann Saudi-Arabiens mitsamt seiner königlichen Delegation ankündigt, müssen die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen. Zum G20-Gipfel in Hamburg kommen viele prominente Menschen in die Hansestadt. Der US-Präsident Donald Trump kommt und auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, aber ein König aus Saudi-Arabien ist laut Hoteldirektor Ingo C. Peters ein „VVVVIP“ (very very very very important person!). Und auch sonst hat sich keiner der für den G20-Gipfel angereisten Politiker – außer Salman ibn Abd al-Aziz – sein Hotel nach seinem Geschmack umgestalten lassen.

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Die Wände der 400 Quadratmeter großen Royal Suite, in der der König nächtigen sollte, wurden extra verschoben, damit die Räumlichkeiten an den saudi-arabischen, royalen Standard angepasst werden. Genauso die Festsäle des Hotels, die für Salman ibn Abd al-Aziz noch nicht festlich genug waren. Und auch die Fenster der Royal Suite des Königs wurden vom Hotel extra mit Panzerglas ausgestattet – ein ganz schöner Aufwand für die drei Monate Vorbereitungszeit vor dem hohen Besuch. Und dann meldet sich der König einfach so einen Tag vor der Anreise ohne Angabe eines Grunds ab. Da kommen doch einige Fragen auf: Darf ein König einfach grundlos absagen? Und sind die drei Monate Vorbereitung nun umsonst?

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Darf ein König einfach grundlos absagen?

Aus Hotelkreisen wissen wir: Ja, er darf. Salman ibn Abd al-Aziz hat nämlich schon in Vorkasse für die Rückbauten der Hotelzimmer gezahlt. Ist also alles nicht so schlimm. Außerdem kam die royale Delegation am Dienstagabend trotz der Absage des Königs. Statt Salman ibn Abd al-Aziz besucht Staatsminister Ibrahim al-Assaf den G20-Gipfel in Hamburg und der freut sich auch über die für saudi-arabische Ansprüche umgebaute Royal Suite. Al-Assaf führt die Delegation an, sodass alle gebuchten 156 Zimmer in den nächsten Tagen weiterhin belegt sind. Obwohl ein König natürlich nochmal etwas anderes ist, wie man uns in Hotelkreisen verrät. Hoteldirektor Ingo C. Peters soll schon ein bisschen traurig gewesen sein, als Salman ibn Abd al-Aziz so kurzfristig absagte.

Aber im Luxushotel Vier Jahreszeiten in Hamburg wird jeder Gast wie ein König behandelt. Und da es zu den besten Hotels Hamburgs gehört, gehen dort auch andere prominente Gäste ein und aus. Robbie Williams war zum Beispiel schon zu Besuch, wie auch Prinz William und Herzogin Kate aus Großbritannien. Für Sophia Loren war sogar aus einem ihrer zwei Badezimmer eine Küche gebaut worden, weil sie das lieber wollte. Im Haus ist man Sonderwünsche also gewöhnt. Die 7,5 Tonnen Gepäck, die die saudi-arabische Delegation mitbrachte, stellten das Hotelpersonal allerdings vor eine Herausforderung. Soviel Gepäck gab es im Luxushotel in Hamburg nämlich noch nie.