Der Hamburger Polizeipräsident Ralf Martin Meyer. Foto: dpa

Nach den Ausschreitungen am Rande des G20-Gipfels hat Hamburgs Polizeipräsident, Ralf Martin Meyer, Fehler eingeräumt. So hätte etwa das Portestcamp in Altona besser bewacht werden müssen.

Hamburg - Der Hamburger Polizeipräsident Ralf Martin Meyer hat Fehler beim G20-Einsatz eingeräumt. Er würde „niemals behaupten, dass die Polizei immer alles richtig macht“, sagte Meyer der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ laut einer Vorabmeldung vom Mittwoch. „Polizisten machen Fehler, wie alle Menschen.“ So hätte die Polizei das Protestcamp im Altonaer Volkspark stärker bewachen müssen, sagte Meyer.

 

„Es waren ja Kräfte vor Ort, aber letztlich nicht genug.“ Es könne in solchen Einsätzen immer nur mit Wahrscheinlichkeiten gearbeitet werden. „Wenn wir das heute noch einmal entscheiden könnten, würde ich sagen: An diese schwarze Gruppe aus dem Camp müssen vier Hundertschaften ran.“ Die Polizei geht davon aus, dass während des G20-Gipfels ein sogenannter schwarzer Block aus dem Protestcamp aufbrach, eine Hundertschaft der Polizei angriff und in Altona zahlreiche Autos ansteckte sowie Schaufensterscheiben einschlug.

Ausschreitungen waren nicht vorhersehbar

Meyer wehrte sich gegen Vorwürfe, die Polizei hätte das Schanzenviertel von Anfang an besser sichern müssen. Derartige Ausschreitungen und Plünderungen seien nicht vorhersehbar gewesen. „Wir hatten Hinweise, dass in wohlsituierten Stadtteilen etwas passieren könnte, in Pöseldorf, Harvestehude oder hoch bis Poppenbüttel“, sagte der Polizeipräsident. „Aber in der Schanze? Man demoliert doch nicht sein eigenes Wohnzimmer.“

Rund um den zweitägigen Gipfel der Staats- und Regierungschefs der 20 großen Industrie- und Schwellenländer in Hamburg hatte es Anfang Juli schwere Krawalle von Randalierern gegeben. Zahlreiche Autos wurden angezündet sowie einige Geschäfte geplündert und zerstört. Wegen der Vorwürfe geriet auch Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) unter Druck.