Angela Merkel und Emmanuel Macron präsentierten in Biarritz die deutsch-französische Initiative. Foto: dpa

Berlin und Paris trommeln eine Koalition zusammen, um Nordafrika zu stabilisieren – auch um Fluchtgründen vorzubeugen.

Biarritz - Bei ihrem Besuch im Frühjahr hat sich Angela Merkel davon überzeugen können, wie schlecht es um die nordafrikanische Sahelregion steht. Auf ihren Stationen in Burkina Faso, Mali und Niger erlebte die Bundeskanzlerin im Mai „eine sehr alarmierende Sicherheitslage“, von der in deutschen Regierungskreisen die Rede ist. Die Zahl der Terroranschläge hat deutlich zugenommen: Im Februar wurde das Feldlager der EU-Militärmission zur Ausbildung der malischen Armee angegriffen – auch die rund 100 dort stationierten Bundeswehrsoldaten gerieten in Gefahr. Der Vorfall blieb kein Einzelfall, islamistische Gruppen befinden sich auf dem Vormarsch und fügen den Staatsorganen der Region „gebietsweise Verluste“ zu, wie es in Berlin heißt. Die vor zwei Jahren aufgestellte Militäreingreiftruppe der G-5-Gruppe von Sahelstaaten, zu denen auch Mauretanien und der Tschad zählen, ist begrenzt einsatzfähig und hat bisher nicht den entscheidenden Unterschied machen können.