Ein Demonstrant wird während des G-20-Gipfels abgeführt. Allein aus Stuttgart sollen zehn Linksautonome in Hamburg in Gewahrsam genommen worden sein – bis auf einen sind alle wieder auf freiem Fuß. Foto: AP

Bei den Ausschreitungen während des G-20-Gipfels in Hamburg hat auch die linke Szene aus dem Baden-Württemberg mitgemischt. Ein Stuttgarter sitzt noch immer in Untersuchungshaft.

Stuttgart - Vier Wochen nach den Krawallen beim G-20-Gipfel in Hamburg sitzen laut Staatsanwaltschaft noch 33 mutmaßliche Gewalttäter in Untersuchungshaft. Darunter ist auch ein Stuttgarter, dessen Haftbeschwerde Ende Juli abgelehnt wurde.

 

Spitzname „Vlad“

Laut dem linksradikalen Internetportal „indymedia“ handelt es sich bei dem Stuttgarter um einen Rumänen mit dem Spitznamen „Vlad“. Er wohne seit fünf Jahren in Stuttgart und sei nur deshalb noch in Haft, weil er Ausländer sei. Insgesamt waren nach Angaben aus Polizeikreisen zehn linke Aktivisten aus Stuttgart in Hamburg vorübergehend in Gewahrsam genommen worden.

50 gewaltbereite Linke

Die Hamburger Staatsanwaltschaft bestätigte, dass Fluchtgefahr der Haftgrund bei „Vlad“ ist. Die linksradikale Szene fordert auf der „indymedia“-Seite „Freiheit für Vlad!“ und schreibt, die Vorwürfe gegen ihn seien „vergleichsweise lasch“: Landfriedensbruch, Widerstand gegen Polizisten, Sachbeschädigung und Körperverletzung.. Der Polizei ist „Vlad“ bekannt. Insgesamt gelten in Stuttgart 50 Linksautonome als gewaltbereit, weil sie schon mindestens einmal entsprechend in Erscheinung getreten sind.

Stuttgart schickt Beamten nach Hamburg

Zum G-20-Gipfel waren Anfang Juli auch mehrere hundert Linke aus Baden-Württemberg angereist. Wie viele sich bei Ausschreitungen strafbar gemacht haben, ist noch unklar. Bislang hat die Hamburger Staatsanwaltschaft rund 150 Ermittlungsverfahren eingeleitet, darunter auch welche gegen Polizeibeamte. Die Hamburger Polizei hat eine 170köpfige Sonderkommission zur Aufklärung der Vorfälle eingerichtet. 60 Beamte aus anderen Bundesländern sollen in den nächsten Monaten mithelfen. Aus dem Südwesten sind laut Stuttgarter Innenministerium fünf Beamte nach Hamburg gereist, darunter auch einer aus Stuttgart. Er gilt als szenekundig und auch als einer, der sich Gesichter besonders gut merken kann. Dies ist bei der Auswertung des umfangreichen Bild- und Videomaterials von Vorteil. http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.welcome-2-hell-in-hamburg-schwere-ausschreitungen-bei-protesten-gegen-g20-gipfel.646839d3-e04d-4620-8d71-93e2d42c3490.html http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.krawalle-bei-g-20-protesten-hat-die-hamburger-polizei-ueberzogen.314870b3-bf69-453f-b24c-31e596f73b75.html