Der Zebrastreifen an der Lenzhalde wird von vielen Schulkindern benutzt – vom Herdweg und von der Straße Am Kräherwald aus ist er nicht einsehbar. Foto: Rebecca Anna Fritzsche

Am Fußgängerüberweg Lenzhalde ist ein Schulkind angefahren worden. Die Stelle, an der sich vier Straßen treffen, gilt im Stadtbezirk schon länger als gefährlich. Das Ordnungsamt will die Sache nun prüfen.

S-Nord - Passiert ist es am vergangenen Montag: Ein Autofahrer wollte gegen 14 Uhr vom Herdweg nach rechts in die Lenzhalde abbiegen und übersah ein neunjähriges Mädchen, das dort den Zebrastreifen überquerte. Das Kind wurde angefahren und musste mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Stelle ist im Stadtbezirk schon länger als gefährlich bekannt, einmal, weil der Zebrastreifen vor dem Rechtsabbiegen nicht einsehbar ist und die Autofahrer oft mit erhöhter Geschwindigkeit von den Straßen Herdweg und Am Kräherwald in die Lenzhalde abbiegen. Zum anderen, weil ein Kindergarten und zwei Schulen in unmittelbarer Nähe liegen: der Waldorfkindergarten, die Waldorfschule und die Grundschule Im sonnigen Winkel: „Im Bezirksbeirat war das schon mehrmals Thema, denn dort passiert wirklich oft etwas“, sagt die Bezirksbeirätin Anna Kedziora (Freie Wähler). Sie findet, dass endlich etwas getan werden muss, um die Verkehrssituation zu entschärfen: „Das ist eine Herzensangelegenheit von uns Bezirksbeiräten, und das geht so nicht weiter: das Kind ist ja schließlich schon in den Brunnen gefallen.“ Da Kedziora zudem in der Nähe wohnt, kann sie „das ganze Elend dort“, wie sie sagt, oft genug selbst miterleben.

„So viele Unfälle passieren dort nicht“

Auch Erika Krause, die Leiterin der Grundschule Im sonnigen Winkel, kennt die Problematik: „Die Stelle ist gefährlich für die Kinder, da kann man so viel Verkehrserziehung machen, wie man will.“ Der Unfall in der vergangenen Woche betrifft sie außerdem ganz direkt, denn das verletzte Mädchen geht auf ihre Schule. Erika Krause sagt: „Ich würde mir sehr wünschen, dass der Verkehr dort beruhigt wird.“

Die Polizeisprecherin Daniela Waldenmaier kann nicht bestätigen, dass es sich bei der Ecke um einen Unfallschwerpunkt handelt. „So viele Unfälle passieren dort nicht“, sagt sie. Abgesehen von dem Vorfall am vergangenen Montag sei in diesem Jahr erst ein weiterer Unfall an dieser Stelle passiert, nämlich Ende Mai. Daran seien zwei Autos beteiligt gewesen, keine Fußgänger, so dass es lediglich Sachschäden gab. Waldenmaier betont, dass die Polizei aber nur von wirklich geschehenen Unfällen erfährt, weil sie dann hinzugerufen wird – nicht von Beinahe-Zusammenstößen und anderen gefährlichen Momenten. „Die Kollegen vor Ort wissen aber, dass die Verkehrssituation dort ein Thema bei den Menschen ist.“

Aus dem Amt für öffentliche Ordnung ist bis Redaktionsschluss lediglich eine kurze Stellungnahme zu bekommen: „Der betreffende Unfall ist hier bekannt. Wir befinden uns noch in der Prüfung“, schreibt eine Mitarbeiterin. Ob und wie die Verkehrssituation verändert werden könnte, ist völlig offen.