Wie geht es der brasilianischen Fußballikone Pelé? Vor der Klinik, in der der 82-Jährige behandelt wird, versammeln sich die Fans. Und auch Jürgen Klinsmann sendet Genesungswünsche.
Die Welt und insbesondere seine Heimat Brasilien sorgt sich um Pelé: Am Sonntag versammelten sich etliche besorgte Fans der brasilianischen Fußballlegende vor dem Krankenhaus in São Paulo, in dem der 82-Jährige seit Dienstag behandelt wird. Medienberichten zufolge spricht Pelé nicht mehr auf die Chemotherapie gegen seine Krebserkrankung an und soll nur noch palliative Pflege bekommen.
Der frühere Bundestrainer Jürgen Klinsmann zeigte sich tief bewegt über Pelés Schicksal: „Wir beten für Pelé“, sagte der Weltmeister von 1990 am Sonntag auf einer Pressekonferenz als Mitglied der Technischen Studiengruppe der Fifa (TSG): „Ich habe ihn oft getroffen. Er ist so eine wundervolle Person. Er ist der beste aller Zeiten, daran gibt es keinen Zweifel.“
„Wir sind hier, um ihm Kraft zu geben“
Vor der Klinik in São Paulo standen Pelés Bewunderer die meiste Zeit schweigend, beteten aber auch. Dazu bildeten sie einen Kreis und hielten sich an den Händen, während sie das „Vater unser“ sprachen. „Wir sind hier, um ihm Kraft zu geben, damit der König des Fußballs wieder gesund werden kann“, sagte Maicon Peterson, der mit seinem zweijährigen Sohn an der Mahnwache teilnahm. „Wir leiden sehr, aber so Gott will, wird er das durchstehen.“
Pelé selbst hatte zuvor ein medizinisches Bulletin des Hospitals Albert Einstein veröffentlicht. „Edson Arantes do Nascimento wurde zur erneuten Überprüfung seiner Chemotherapie gegen einen im September 2021 festgestellten Dickdarmtumor aufgenommen. Er setzt die Behandlung fort und ist in einem stabilen Zustand“, hieß es in der Mitteilung. „Er hat auch gut auf die Behandlung der Atemwegsinfektion reagiert und in den letzten 24 Stunden keine Verschlechterung gezeigt.“
Am Samstag hatte die Zeitung „Folha de São Paulo“ berichtet, Pelé spreche nicht mehr auf die Chemotherapie an und werde nun palliativmedizinisch betreut. Das Krankenhaus und Pelés Familie haben dies nicht bestätigt.
Auch Pelés Ärzte gingen in einer Erklärung am Samstag nicht auf den Bericht ein. Sie erklärten lediglich, Pelés Gesundheitszustand sei „stabil“. „Er spricht angemessen auf die Behandlung seiner Atemwegsinfektion an, ohne dass es in den vergangenen 24 Stunden zu einer Verschlechterung gekommen ist“, hieß es in der Erklärung des Krankenhauses.
„Ich bin stark“
Schließlich meldete sich Pelé auch persönlich aus dem Krankenhaus zu Wort. „Ich bin stark, habe viel Hoffnung und setze meine Behandlung wie gewohnt fort“, schrieb er auf Instagram. Der dreifache Fußball-Weltmeister forderte seine Fans auf, „ruhig und positiv“ zu bleiben. Er bedankte sich zudem für die Genesungswünsche aus aller Welt. Diese hätten ihm „viel Kraft“ gegeben, um unter anderem die Spiele der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Katar zu verfolgen.
Edson Arantes do Nascimento, genannt Pelé, gilt als einer der größten Fußballer aller Zeiten. In den vergangenen Jahren hatte der Fußball-Weltmeister von 1958, 1962 und 1970 immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.
Auch der langjährige Arsenal-Trainer Arsene Wenger nimmt Anteil am Schicksal des 82-Jährigen. „Pelé war mein Vorbild, als ich ein Kind war“, sagte der 73-Jährige: „Wir wünschen ihm natürlich alles, alles Gute. Ich hoffe, dass es ihm schnell wieder besser geht.“