Hier noch mit Schwung, am Ende ohne Punkte: der SVK mit Kaan Demir, Luka Milenkovic und Marco Reichert (gelbe Trikots, von links). Foto: Peter Mann

Die Landesligafußballer des SVK verlieren gegen Schwaikheim auch ihr sechstes Spiel – nach bekanntem Muster.

Kornwestheim - Sascha Becker machte es kurz. In nicht einmal 30 Sekunden war die Teamzusammenkunft nach dem Abpfiff beendet. „Zu diesem Spiel muss ich nicht mehr viel sagen“, grollte der SVK-Trainer danach, „es bringt nichts, jeden Fehler noch einmal direkt anzusprechen.“ Man müsse das Geschehene, die 1:3-Heimniederlage in der Fußball-Landesliga gegen den TSV Schwaikheim, erst einmal sacken lassen. Auch die Tatsache, dass die Kornwestheimer nach sechs absolvierten Partien noch immer ohne Punkt dastehen, wollte erst einmal verarbeitet werden.

Becker hatte allen Grund, unzufrieden zu sein. Seine Mannschaft spielte gegen ein weiteres Kellerkind der Liga über weite Phasen sehr ordentlich, brachte sich dann aber selbst um Zählbares – mit individuellen Fehlern sowie mangelhafter Chancenverwertung in der Offensive. Diesen „fehlenden Punch“ im Angriff hatte der Coach bereits vor der Partie in aller Klarheit thematisiert.

Exemplarisch für die Misere stand der Gegentreffer zum 0:1 zu Beginn der zweiten Hälfte: In der 50. Minute gelangte Dominik Janzer vollkommen freistehend an eine Flanke von Berkan Yürükoglu und köpfte den Ball aus zehn Metern am langen Eck vorbei. Ob der spielende Co-Trainer mit ein paar mehr Erfolgserlebnissen im Rücken getroffen hätte, bleibt Spekulation. Er köpfte vorbei, im Gegenzug herrschte plötzlich Konfusion im Strafraum des SVK, der den Ball nicht weg bekam – Schwaikheims Yusuf Dik schoss an den Pfosten, Dennis Becher staubte ab (51.). Da war er wieder, der Kornwestheimer Frust.

Dabei hatte es, wie schon unter der Woche beim 1:5 (0:0) in Satteldorf, in der ersten Hälfte ganz gut ausgesehen. Der SVK nahm rasch das Heft in die Hand und kam zu Chancen. Allein die beiden Lupfer von Berkan Yürükoglu (32.) und Marco Reichert (43.), die jeweils knapp über das Tor gingen, hätten eigentlich drin sein müssen. Zwar kamen auch die Gäste zu Gelegenheiten. Bei Diks Schuss (13.) musste Louis Wolf im Tor sein ganzes Können aufbieten, der Zehner des TSV traf außerdem in der 41. Minute nach einem Konter den Pfosten. Das Übergewicht hatte dennoch ein vor allem in der Anfangsphase couragiert auftretender SVK.

Zu Beginn der zweiten Hälfte und nach dem 0:1 war den Hausherren die Verunsicherung anzumerken. Und der folgenschwerste Lapsus unterlief SVK-Keeper Louis Wolf. Auf der rechten Kornwestheimer Seite war Yannick Urbitsch in den Seechzehner eingedrungen, der Schlussmann spekulierte auf eine Hereingabe in Richtung Fünfmeterraum – doch Urbitschs Kullerball, ob gewollt oder nicht, fand den Weg ins kurze Eck (61.).

Der SVK war geschockt, Hoffnung flammte dennoch auf. Dominik Janzer war durchgestartet, scheiterte mit links erst an Schwaikheims Torspieler Simon Hieber und verwandelte den Abstauber dann mit rechts zum Anschluss (71.). Doch das Heimteam kam nicht mehr so recht in Schwung. Und nachdem die Becker-Elf den Gästen vor und bei Felix Weiblens Volleyschuss zum 1:3-Endstand (77.) lediglich Geleitschutz gegeben hatte, war die Sache erledigt. Ob der SVK vielleicht noch zu einem Punkt gekommen wäre, hätte Elias Tweneboa mit seinem Kopfball-Aufsetzer ins Netz statt ans Lattenkreuz getroffen (87.), auch das bleibt Mutmaßung.

„Es waren zwei verunsicherte Mannschaften, von denen eine den Fußballgott auf ihrer Seite hatte“, formulierte Becker seine Sicht der Ereignisse. Und weiter: „Anstatt die Chancen rein zu machen wäre es noch einfacher gewesen, die individuellen Fehler nicht zu machen.“ Nun stehe sein Team da wie begossene Pudel. Und es gab noch einen weiteren Rückschlag: Außenverteidiger Kaan Demir musste in der zwölften Minute verletzt vom Feld getragen werden.

Der SV Kornwestheim ist am kommenden Sonntag im nächsten Kellerduell gefordert, das zugleich ein echtes Nachbarschaftsderby ist. Man gastiert beim TV Pflugfelden, der sich am gestrigen Sonntag eine 0:7-Ohrfeige beim TV Oeffingen abgeholt hat. SV Kornwestheim
L. Wolf – Böhl, Vejselovic, M. Wolf, Demir (14. Dalakakis), S. Nicolazzo (90. Porubek), Milenkovic (58. Tweneboa), Yürükoglu, Chettibi (82. Plitzner), Reichert, Janzer