Sami Khedira hat einst beim TV Oeffingen seine Karriere begonnen. Foto: Getty

Sami Khedira hat den Fußball-Thron bestiegen. Seine sportliche Karriere hat der Weltmeister einst bei den Fußballern des TV Oeffingen begonnen. Sein damaliger Trainer Roland Ihring erzählt, dass Sami Khedira immer mit Herzblut dabei war.

Oeffingen - Jetzt ist er also Weltmeister. Sami Khedira. Ein echter Oeffinger. So ganz glauben kann man das im kleinsten Fellbacher Stadtteil noch nicht. Sami Khedira hat am Sonntag den Fußball-Thron bestiegen – ohne jedoch im WM-Finale gegen Argentinien (1:0) mitgewirkt zu haben. Der kurzfristige Ausfall (Wadenverletzung) war erst schon dazu angetan, in Oeffingen die Stimmung zu trüben. „Wir konnten das zunächst gar nicht glauben. Wir waren wirklich geschockt. Aber Hochachtung, dass er so ehrlich war und nicht trotzdem aufgelaufen ist“, sagt Helmut Hartl von den Fußballern des TVOe. Am Ende überwog natürlich die Freude über den vierten Weltmeister-Titel für Deutschland. Und den ersten für Sami Khedira. Der hatte schon in der Grundschule in das Freundebuch seines Kumpels Timo Ihring geschrieben, dass er Profi werden möchte. Gut 20 Jahre später hat er nicht nur das erreicht, sondern alles, was man als Fußballer erreichen kann. Nur auf Pommes, seine Leibspeise von damals, muss er heute wohl häufiger verzichten.

Schon als kleiner Bub war er mit Herzblut dabei

Das dürfte ihm aber nicht so schwerfallen, wenn man Roland Ihring glaubt. Der 58-Jährige trainierte Sami Khedira in der F-Jugend beim TVOe und hat seinen Sohn mit dem heutigen Weltmeister schon im eigenen Wohnzimmer kicken sehen. „Dass Sami mal Weltmeister werden würde, war nicht abzusehen. Dass er aber Nationalspieler wird, war schon früh abzusehen. Das war mir immer klar. Sein eiserner Wille ist einfach beeindruckend. Er war schon als kleiner Bub mit Herzblut dabei.“ Dass Sami Khedira jetzt den größten Titel im Fußball überhaupt gewonnen hat, macht seinen ersten Coach stolz: „Das ist wirklich herausragend. Alleine schon, dass er nach seinem Kreuzbandriss dabei war, ist eine tolle Leistung gewesen. Aber Jogi Löw hat ihm immer vertraut. Und zwar zu Recht. Immer wenn Sami gespielt hat, hatte er großen Anteil am Erfolg. Er hat der deutschen Mannschaft regelmäßig einen Schub gegeben.“

Doch nicht nur Roland Ihring ist stolz auf Sami Khedira. Nicht mal zwölf Stunden nachdem der 27-Jährige den WM-Pokal in die Höhe gereckt hatte, wurde an einer Brücke über der Umgehungsstraße ein Plakat aufgehängt mit der Aufschrift: „Oeffingen grüßt seinen Weltmeister Sami Khedira!“. Helmut Hartl kann es immer noch nicht glauben, dass einer vom TVOe diesen Erfolg feiern konnte: „Das ist sensationell. Wir sind einer von 23 Vereinen, bei denen ein aktueller Weltmeister seine ersten Schritte gemacht hat.“