Drei Tage vor dem WM-Start gegen Portugal erhöht Joachim Löw den Druck im Training. Foto: dpa

Mächtig schwitzen müssen die Jungs von Joachim Löw für den WM-Auftakt gegen Portugal im Training. Beim Gegner scheint Weltfußballer Ronaldo wieder fit. Derweil wird noch immer über den Elfmeterpfiff des japanischen Schiedsrichters Nishimura diskutiert.

Mächtig schwitzen müssen die Jungs von Joachim Löw für den WM-Auftakt gegen Portugal im Training. Beim Gegner scheint Weltfußballer Ronaldo wieder fit. Derweil wird noch immer über den Elfmeterpfiff des japanischen Schiedsrichters Nishimura diskutiert.

Rio de Janeiro - Drei Tage vor dem WM-Start gegen Portugal hat Joachim Löw die Trainingsintensität im Basisquartier der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nochmals erhöht. Alle Maßnahmen der sportlichen Leitung sind darauf ausgelegt, dass die Spieler am Montag im ersten WM-Gruppenspiel gegen Portugal das Leistungshoch erreicht haben. „Wir wollten bewusst in den roten Bereich vordringen, damit die Spieler die Situation spüren“, sagte der Bundestrainer. Derweil ist bereits nach dem WM-Auftakt eine hitzige Diskussion um die Schiedsrichter entbrannt. Auslöser war der Elfmeterpfiff des Japaners Yuichi Nishimura in der Partie zwischen Brasilien und Kroatien.

Den brasilianischen 3:1-Sieg mit zwei Toren von Superstar Neymar verfolgten die deutschen Nationalspieler entspannt in ihrem Teamquartier Campo Bahia - den eigenen Start kann das deutsche Team kaum mehr erwarten. „Ich freue mich auch, wenn es losgeht und die Wettkämpfe starten“, erklärte Löw. Der Fernsehabend hatte Coach und Mannschaft gleich vor Augen geführt, wie mühsam der Weg ins Endspiel am 13. Juli in Rio de Janeiro für die Favoriten werden kann. „Es ist gut für uns, dass wir die nächsten Tage die nächsten Spiele sehen können. Das sorgt für Unterhaltung bei uns“, bemerkte Löw. Bereits zwei Tage vor der Partie und damit so früh wie nie zuvor wird der DFB-Tross am Samstag nach Salvador aufbrechen. Bis dahin sollte noch viel Schweiß fließen, denn am Freitag war durch ergiebige Regenfälle die Luftfeuchtigkeit in Santo André an der brasilianischen Atlantikküste noch einmal erheblich gestiegen. Ein Problem aber sei das nicht, meinte der DFB-Chefcoach: „Die Mannschaft hat das in den letzten zwei, drei Tagen adaptiert.“ Am Freitag sollte noch einmal zur Anstoßzeit des WM-Auftakts um 13 Uhr trainiert werden. Auch die Portugiesen fiebern dem Duell entgegen.

Ronaldo trainiert am Freitag wieder mit dem Team

Superstar Cristiano Ronaldo trainierte am Freitag wieder ganz normal mit dem Team. Der Weltfußballer des Jahres ließ sein linkes Knie vorsorglich mit einem kleinen Tapeband bandagieren, da er bereits seit Wochen mit Problemen an der Patellasehne zu kämpfen hat. Am Vorabend hatten Internetberichte für kurzzeitige Unruhe rund um den ersten deutschen WM-Gegner gesorgt, nach denen Ronaldo das Training am Donnerstag in Campinas abgebrochen und sein Knie anschließend gekühlt hätte. Derweil hielten die Diskussionen um die Schiedsrichterleistung im Eröffnungsspiel weiter an. „Der japanische Killer hat in den Rücken von Niko Kovac geschossen“, schrieb die kroatische Zeitung „Novi list“ am Freitag. Nishimura hatte 20 Minuten vor Schluss auf Strafstoß entschieden, nachdem Dejan Lovren den Brasilianer Fred leicht am Trikot gezupft hatte und dieser daraufhin theatralisch zu Boden stürzte. „Ich bin stinksauer. Mein Team wurde betrogen“, schimpfte Kroatiens Coach Niko Kovac, während die WM-Gastgeber ihren WM-Helden Neymar feierten, der sich das Elfmetergeschenk nicht entgehen ließ und sein zweites Turniertor erzielte.

Für Ärger hatte das WM-Aus von Franck Ribèry in Frankreich gesorgt. Am Freitag wies Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt die Anschuldigungen des französischen Verbandes „mit aller gebotenen Nachhaltigkeit“ zurück. Frankreichs Team-Mediziner Franck Le Gall hatte dem Rekordmeister vorgeworfen, den Fußball-Profi trotz dessen chronischen Rückenleidens fitgespritzt zu haben. In einer Erklärung seines Anwalts erwiderte Müller-Wohlfahrt, der Edeltechniker habe vor dem Turnier in Brasilien „lediglich die in Frankreich empfohlenen Behandlungen mit Kortison abgelehnt“.