Shkodran Mustafi (links) and Lukas Podolski im Training Foto: dpa

Mats Hummels fehlt immer noch im Training. Sein Einsatz im zweiten Vorrundenspiel gegen Ghana wird immer unwahrscheinlicher. Sollte er ausfallen, übernimmt vermutlich der unerfahrene Shkodran Mustafi.

Santo André - Im Vorfeld dieser WM war ja von allen möglichen Gefahren die Rede, die der deutschen Mannschaft drohen könnten. Da sind in erster Linie die Gegner, da ist die Hitze und da sind womöglich Schiedsrichter, die mit dem Regelwerk auf Kriegsfuß stehen. An Schlangen hatte niemand gedacht, was offenbar ein Fehler war. Denn rund um den Trainingsplatz in Santo André sind auch Reptilienjäger einer brasilianischen Spezialeinheit im Einsatz, um in dem vorgelagerten Sumpfgebiet in einem Naturschutzgelände nach gefährlichen Schlangen Ausschau zu halten. „Das sind reine Vorsichtsmaßnahmen, es muss sich keiner Sorgen machen“ sagte ein Polizeisprecher. Weil für den extra angelegten Trainingsplatz ein Stück Dschungel gerodet werden musste, könnten sich aber immer noch giftige Reptilien auf den Rasen verirren. Offenbar haben die Jäger vor allem die Jararaca-Schlange im Visier, die sogenannte Lanzenotter, die zur Unterfamilie der Grubenottern gehört.

Ungeachtet der Aufregung am Rande hielt die Nationalmannschaft am Donnerstag wie geplant ihr Training ab. Allerdings fehlte dabei Innenverteidiger Mats Hummels, der sich beim Auftaktspiel gegen Portugal (4:0) eine Oberschenkelprellung mit einer Einblutung zugezogen hatte. Der Dortmunder konnte nur eine Einheit auf dem Fahrrad absolvieren. Sein Einsatz im zweiten Vorrundenspiel gegen Ghana an diesem Samstag (21 Uhr MESZ/ARD) wird dadurch immer unwahrscheinlicher – denn Hummels konnte vor dem Abflug in den Spielort Fortaleza am späten Donnerstagabend nicht mehr mit der Mannschaft trainieren. Sollte er ausfallen, übernimmt vermutlich der unerfahrene Shkodran Mustafi (22) von Sampdoria Genua die zentrale Position neben Abwehrchef Per Mertesacker. Mustafi war nach der Verletzung des Dortmunders Marco Reus in den WM-Kader nachgerückt und hat bisher zwei Länderspiele bestritten.

Unterdessen hat der Weltverband Fifa den Brasilianer Sandro Ricci (39) als Schiedsrichter für die Partie benannt. Assistiert wird er von seinen Landsleuten Emerson Augusta de Carvalho und Marcelo van Gasse. Ricci hatte im Dezember 2013 das Finale der Club-WM zwischen Bayern München und Raja Casablanca gepfiffen. Am Sonntag schrieb er Geschichte, als er beim Spiel Frankreich gegen Honduras (3:0) erstmals auf die Torlinientechnik Goal Control zurückgriff.

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