Feiertag bei den Fußballern des SV Fellbach: Der Landesliga-Meister darf nach der Sommerpause in der Verbandsliga mitmischen. Foto: Patricia Sigerist

Auch der SV Fellbach holt bei seinem Titelgewinn einen Rückstand auf und gewinnt in Unterzahl noch mit 2:1. Philipp Röseke und Marcello Vulcano verabschieden sich beim Landesliga-Meister.

Fellbach - Die Fußballer der TSG Backnang um ihre beiden ehemaligen Fellbacher Akteure Mario Marinic und Thomas Doser werden am Mittwoch von 19 Uhr an gespannt nach Alzenau schauen. Dort spielen die Stuttgarter Kickers beim FC Bayern Alzenau, dem Vertreter aus der Hessenliga, in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest. Nur wenn die Stuttgarter Kickers den Sprung aus der Oberliga schaffen, bleibt die TSG Backnang in dieser fünfthöchsten deutschen Spielklasse. Ansonsten steigt sie in die Verbandsliga ab und trifft in der nächsten Saison auf die Mannschaft des SV Fellbach, die mit dem 2:1-Heimsieg am Samstag gegen den TSV Schornbach im Max-Graser-Stadion die Meisterschaft in der Landesliga errungen hat. Nicht mehr dabei sein werden dann beim SV Fellbach Philipp Röseke und Marcello Vulcano, die vor der Begegnung am vorletzten Spieltag vom Abteilungsleiter Mathias Fischer verabschiedet wurden. Auf jeden Fall mit dabei sein werden in der Verbandsliga der Kapitän Koray Yildiz („Ich freue mich auf die nächste Saison mit den Jungs“) und sein Stellvertreter Philipp Hörterich („Wir haben eine Supermannschaft, da stimmt alles“). Auch für Giuseppe Greco ist die Verbandsliga eine neue Herausforderung in seiner Funktion als Trainer. Als Spieler hatte er es bei den Stuttgarter Kickers bis in die Regionalliga geschafft. Nach vier Runden beim TSV Schornbach kam der 39-Jährige vor dieser Saison zum SV Fellbach und darf sich jetzt schon über den Aufstieg freuen: „Es ist einfach geil, das mit einer so jungen und hungrigen Mannschaft zu schaffen.“ Allerdings sieht Giuseppe Greco noch mehr Potenzial im Fellbacher Team, das im Training offenbar deutlich mehr zeigt als zum Beispiel am Samstag in der Begegnung mit dem TSV Schornbach. Doch letztlich war es erfolgreich und trifft in der nächsten Saison vielleicht auch wieder auf die TSG Backnang – das wäre dann gar nicht im Sinne der beiden ehemaligen Fellbacher Mario Marinic und Thomas Doser.

Wer am 16. Mai 1992 das Bundesliga-Spiel des VfB Stuttgart in Leverkusen miterlebt hat, der könnte sich am vergangenen Samstag daran erinnert haben. Denn der Spielverlauf im Max-Graser-Stadion, wo der gastgebende SV Fellbach gegen den Verbund des TSV Schornbach um den Aufstieg kämpfte, ähnelte sehr dem von vor rund 27 Jahren. Auch die Fußballer des VfB Stuttgart mussten im Titelrennen zunächst einen 0:1-Rückstand hinnehmen. Auch die Bundesliga-Mannschaft um den Trainer Christoph Daum glich zunächst aus, musste dann aber erneut einen Rückschlag verkraften, als Matthias Sammer die rote Karte sah. Und auch der VfB Stuttgart jubelte am Ende der Begegnung über einen 2:1-Sieg, der ihm die Meisterschaft bescherte. Guido Buchwald traf kurz vor Schluss ins gegnerische Gehäuse. Der entscheidende Torschütze beim SV Fellbach hieß am Samstag Jamie Miller, nachdem Samuel Wehaus ausg eglichen und Aygün Plaste die rote Karte gesehen hatte. Mit diesem Sieg schafften die Fellbacher Fußballer am vorletzten Spieltag als Meister der Landesliga den Sprung in die Verbandsliga – vor etwa 500 Zuschauern. Es waren so viele Zuschauer gekommen, dass die Helfer an der Getränke- und Essenausgabe Probleme bekamen. „Unsere Kapazitäten sind erschöpft“, sagte der Stadionsprecher Siegfried Fleischmann über die Lautsprecher. Am Rasenplatz waren die Verantwortlichen dagegen auf die Ereignisse vorbereitet, nach dem Schlusspfiff zogen die Spieler die Aufstiegs-T-Shirts mit der Aufschrift „Verbandsliga wir kommen“ an. In diesem Moment dachte wohl niemand an die Meisterfeier des VfB Stuttgart im fernen Jahr 1992. Obwohl es noch eine Parallele gab. Auch damals gab es einen Spieler, der sein Team mit einer spektakulären Abwehraktion vor einem höheren Rückstand bewahrte: Günther Schäfer. Am Samstag stand dieser Spieler beim SV Fellbach zwischen den Pfosten. „Philipp Gutsche hat uns mit seinen Paraden am Leben gehalten. Er hat die ganze Saison darauf gewartet und hat sich diese Szenen für das entscheidende Spiel aufgehoben“, sagte Giuseppe Greco. Aufgrund dieser Szenen ist der Tormann Philipp Gutsche unser Spieler des Tages.

Dreimal hat Adrian Heinle vom TV Oeffingen am Wochenende getroffen. Der 19-Jährige erzielte beim 3:1-Heimerfolg gegen den TSV Schwaikheim am Samstag seine ersten beiden Saisontore in der Landesliga und ist unser Spieler des Tages. Am Sonntag war der Angreifer beim zweiten Oeffinger Verband in der Kreisliga A gefordert – und brachte sein Team im Kellerduell bei der SG Weinstadt in der 28. Minute mit 1:0 in Führung. Die Gäste, bei denen auch Florian Frenkel, Diar Shammak und Maximilian Schaffert aus dem Landesliga-Kader mitmischten, gewannen mit 2:0, nachdem noch Daniel Rohde getroffen hatte (86.). Trotzdem geht beim TVOe II das Zittern weiter. Vor dem finalen Spiel am Sonntag, 15 Uhr, daheim gegen den TSV Schmiden steht die Mannschaft um das Trainerduo Marco Costantino und Sasa Mutic auf dem Abstiegsrelegationsplatz – und wird da auch bleiben. Das zweite TVOe-Team muss ganz im Gegensatz zur ersten Vertretung, in der Landesliga auf Platz sechs, nach der Runde noch um den Ligaverbleib kämpfen.

Lange Zeit taten sich die Fußballer des TV Stetten II am Sonntag in der Kreisliga B schwer. Der gastgebende SC Urbach II lag bei sommerlichen Temperaturen bis zur 71. Minute in Führung, ehe innerhalb von nicht einmal einer Viertelstunde zunächst Andreas Schuster, dann zweimal Noel Schilling und zum Abschluss Stefan Konzmann für die Stettener Zweitvertretung einnetzten. Nach dem 4:1-Erfolg liegt das in diesem Jahr unbesiegte Ensemble um das Trainerteam Davide Di Giovanni und Stephan Schleser mit 64 Punkten auf dem dritten Rang. Ein weiterer Sieg am kommenden Sonntag (12.45 Uhr) gegen den VfR Birkmannsweiler II – immerhin der letzte Konkurrent, der die Stettener Mitte November des Vorjahres besiegen konnte – und zumindest die Aufstiegsspiele wären erreicht. Da sich zeitgleich auch der SSV Steinach-Reichenbach II sowie der TB Beinstein II und damit der Erste und der Zweite duellieren, kann der TV Stetten II bei einem Unentschieden im Parallelspiel sogar direkt aufsteigen.