Fußball-Nachlese: Markus Weiß bildet jetzt mit Jens und nicht mehr – wie vor mehr als zehn Jahren – mit Frank Weinle ein Trainergespann. Der TVOe trifft ohne Mircea Mailat zum Sieg. Patrick Haaf leitet den TSV Rudersberg an.
Fellbach - Knapp zwölf Minuten vor dem Spielende wäre es beinahe noch einmal eng geworden. Mit 2:0 führte der SV Fellbach im ersten Heimspiel der Saison in der Landesliga gegen die SpVgg Gröningen-Satteldorf, als der eingewechselte Gäste-Angreifer Michael Etzel einen sehenswerten Pass in die Tiefe spielte. Michael Eberlein schien auf dem besten Weg zum Anschlusstreffer. Doch dazu kam es nicht, da ihm Ibrahim Njie mit einem beherzten Defensivaktion den Ball vom Fuß spitzelte. Der 18-Jährige feierte am Samstag sein Startelf-Debüt beim SV Fellbach und bestätigte mit seinem couragierten Auftritt diese erstmalige Nominierung. „Sehr diszipliniert“ nannte der SVF-Trainer Giuseppe Greco den Auftritt des Zugangs. Der Rechtsverteidiger überzeugte in den Zweikämpfen. Bei Kopfballduellen stieg Ibrahim Njie zuweilen eine Etage höher als sein Gegenspieler, was Giuseppe Greco mit dem Prädikat „Wahnsinn“ versah. Einzig der Spielaufbau sei derzeit noch ausbaufähig, „doch das ist Tadel auf sehr hohem Niveau“, befand der Übungsleiter der Fußballer weiter. Klar scheint jedoch, dass Ibrahim Njie auch in der nächsten Partie bei den Sportfreunden Schwäbisch Hall am Freitag um 20 Uhr von Beginn an auflaufen wird. „Sollte keine Verletzung dazwischenkommen, wird er definitiv spielen. Das hat er sich verdient“, sagte Giuseppe Greco. Es gibt ja auch keinen Grund, auf den am Samstag aus einer ohnehin starken Mannschaft noch herausragenden Akteur, unseren Spieler des Tages, zu verzichten.
Mircea Mailat laboriert an einer Rippenverletzung
Nina Vaut, die neue Physiotherapeutin der Oeffinger Landesliga-Fußballer, hatte es prophezeit. „Ich glaube nicht, dass Mircea Mailat die Partie durchsteht“, sagte sie vor dem Anpfiff des Heimspiels gegen den SSV Gaisbach am Sonntag. Tatsächlich ging der 31-Jährige, der zu den Stammkräften beim TVOe gehört, nach 45 Minuten aus dem Spiel. Im Erstrundenspiel im württembergischen Fußballpokal am 5. August gegen den FSV Hollenbach, das die Oeffinger nach Elfmeterschießen mit 7:6 gewannen, hatte der Abwehrspieler aus kurzer Distanz einen Ball abbekommen. Weil die Schmerzen blieben, ging Mircea Mailat in der vergangenen Woche zum Arzt. Dessen Diagnose: Haarrisse in den Rippen. „Er hätte gegen den SSV Gaisbach gar nicht auflaufen sollen, aber er wollte. Bei Haarrissen ist es schwierig, eine Prognose abzugeben. Es kann Tage, auch Wochen dauern“, sagt Nina Vaut. Das Siegtor zum 1:0 von Lutonda Ntiti, dem Spieler des Tages, hat Mircea Mailat als Zuschauer miterlebt. Die Mannschaft vom Tennwengert steht nun nach zwei Siegen auf Platz zwei. Derweil musste die in der vergangenen Saison als Aufsteiger und Meister in der Kreisliga B erfolgsverwöhnte zweite Garnitur des TV Oeffingen eine Niederlage hinnehmen. Mit 0:1 verlor das Team um den mitspielenden Trainer Kevin Woida zum Auftakt der Kreisliga-A-Saison am Sonntag daheim gegen den FSV Waiblingen II. Das Siegtor erzielte Filip Horvatin per Foulelfmeter (67.). Als der Treffer für die Waiblinger fiel, stand Haris Krak nicht mehr auf dem Platz. Der 38-jährige Trainer des Oeffinger Landesliga-Teams ging nach 60 Minuten vom Spielfeld, um die Seinen auf die um 16 Uhr anstehende Partie gegen den SSV Gaisbach einzustellen, was ihm offensichtlich gelungen ist.
Patrick Haaf ist jetzt Trainer des TSV Rudersberg
Fellbachs neues Trainerduo Jens Weinle und Markus Weiß hat im ersten Spiel in der neuen Bezirksliga-Runde eine Niederlage einstecken müssen. Der SV Fellbach II verlor mit 1:4 gegen den Aufsteiger SV Steinbach. Weinle und Weiß: Das Gespann steht beim SVF für eine erfolgreichere Zeit in der Vergangenheit, wenn auch in abgewandelter Konstellation. Dreieinhalb Jahre lang – von Sommer 2004 bis zum Abschied im Dezember 2007 – lenkte Frank Weinle, der Bruder von Jens, mit Markus Weiß die erste Mannschaft des SV Fellbach. In der ersten Saison gelang der Aufstieg in die Verbandsliga, der Abstieg folgte im Frühjahr 2008. „Dass es schon einmal ein erfolgreiches Duo Weiß/Weinle gab, ist keine Bürde, eher ein Ansporn“, sagt Jens Weinle. Nächste Aufgabe ist die erste Auswärtspartie beim FSV Waiblingen, die auf Donnerstag, 6. September, 20 Uhr, verlegt wurde.
Rudersberg liegt etwa eine halbe Stunde Fahrzeit von Oeffingen entfernt, doch für Patrick Haaf war das kein Hindernis, dort seine erste Traineraufgabe zu übernehmen. In dieser Saison verantwortet der 30-jährige aus Oeffingen die erste Mannschaft des TSV Rudersberg in der Kreisliga A. Mit Erfolg zunächst, denn nach dem 3:2-Sieg gegen die Fußballer der SVG Kirchberg/Murr in der ersten Runde des Wettbewerbs um den Bezirkspokal hat sein Team auch zum Ligaauftakt gewonnen. Beim 1:0-Auswärtserfolg gegen die SKG Erbstetten erzielte der A-Jugendliche Patrick Keinath am Sonntagnachmittag den entscheidenden Treffer. Überhaupt ist die Rudersberger Mannschaft eine junge, der Kapitän und Torjäger Dirk Seifert, 33, ist mit Abstand der älteste Akteur im Kader. „Ich bin begeistert vom Verein und vom Umfeld, da hinten ist die Welt noch in Ordnung“, sagt Patrick Haaf, der besonders den Teamgeist schätzt. Die allermeisten seiner Spieler wohnen in Rudersberg, von seiner Spielerstation in Schorndorf ist Artur Kusminov mit nach Rudersberg gewechselt. Zuvor war Patrick Haaf auch beim SV Hegnach in der Bezirksliga aktiv, in der Jugend hatte er beim TV Oeffingen gespielt. Mit der C- und B-Lizenz der Fußballtrainer setzt der bekennende Fan des Bundesligisten VfB Stuttgart in Rudersberg auf bewährte Kräfte, die in den vergangenen Jahren immer wieder ganz oben in der Tabelle mitgemischt haben. Das ist auch das Ziel in dieser Runde, die für Patrick Haaf und sein Team schon einmal erfolgreich begonnen hat.