Fußball-Verbandsligist FC Esslingen will den „richtig guten Prozess“ bestätigen. In der Kreisliga A gibt es in Nellingen ein freudiges Wiedersehen.
Beim Blick auf die Tabellen der Amateurfußballligen fällt eines auf: Es geht sehr eng zu. Vor allem in der Kreisliga A, in der Spitzenreiter TSG Esslingen und der Siebte TSV Wendlingen nur drei Punkte auseinanderliegen. Aber auch den Landesliga-Ersten TSV Köngen und den Achten FV Neuhausen trennen lediglich sechs Zähler. Dass es in der Verbandsliga im Tabellenkeller noch eng zugeht, kommt in diesem Fall dem Schlusslicht FC Esslingen zugute, der drei Punkte Abstand auf den Abstiegsrelegationsplatz zwölf hat – und einen Sieg am Samstagnachmittag bei der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach anstrebt, um dem rettenden Ufer ein Stück näher zu kommen. Das heitere Punktesammeln, um ordentlich zu überwintern, beginnt also.
Verbandsliga
Nach der 0:6-Klatsche des FC Esslingen im Sportpark Weil gegen den TSV Oberensingen beschönigt der FCE-Neu-Coach Dominik Eitel nichts und betont, dass sein Team ein anderes Gesicht zeigen müsse. Am Samstag (15.30 Uhr) sind die FCE-Kicker beim Siebten TSG Hofherrnweiler-Unterrombach zu Gast und dabei müssen laut Eitel zwei Sachen ineinandergreifen, damit die Esslinger erfolgreich sind: „Wir müssen die neu gelernten Inhalte auf dem Spielfeld umsetzen und eine individuelle gute Leistung zeigen.“
Zufrieden ist Eitel aber damit, wie sich das Team in den Trainingseinheiten zeigt: „Der Prozess ist richtig gut, aber wir sind noch ganz am Anfang und müssen noch viel dazulernen.“ Die TSG schätzt Eitel „defensiv stark ein, die auch bei Standardsituation gefährlich ist“. Verzichten müssen die Esslinger allerdings auf Kapitän Aleksandar Mojasevic, der zuletzt aufgrund einer Notbremse die rote Karte gesehen hatte.
Landesliga
Tabellenführer TSV Köngen kam nach dem 0:4 zuhause gegen den TSV Ehningen kurz ins Straucheln, fing sich aber schnell wieder, gewann das Top-Spiel gegen die TSGV Waldstetten mit 3:2 und verbuchte die Partie davor als Ausrutscher. Nun gilt es für die Köngerner am Sonntag (15 Uhr) im Stadion Fuchsgrube gegen den Neunten SV Böblingen die Konstanz zu wahren und die Spitzenposition zu verteidigen.
Seit fünf Partien ungeschlagen ist indes der FV Neuhausen (Rang acht), der nach dem schwächeren Saisonstart den Blick nach oben richten kann. Die Neuhausener sind gut drauf und wollen am Sonntag (15 Uhr) beim Zwölften GSV Maichingen den vierten Sieg in Serie feiern – und damit eventuell sogar im oberen Tabellendrittel landen.
Bezirksliga
Derbytime ist am Sonntag (15 Uhr) auf dem Sportgelände Holzäcker angesagt, wenn der Zwölfte FV Plochingen beim Vorletzten TSV Berkheim gastiert. Drei Punkte liegen zwischen den beiden Teams. Während sich die Plochinger mit einem Sieg etwas mehr Luft nach unten verschaffen könnten, ist es für die Berkheimer schon ein Sechs-Zähler-Spiel, um nicht ganz unten reingedrückt zu werden. „Es gilt, die läuferische und kämpferische Leistung wie zuletzt zu zeigen, um zuhause gegen den FVP, der im Aufwind ist, etwas zu holen. Verlieren ist da fast verboten“, betont Berkheims Abteilungsleiter Uwe Willinger und ergänzt im Rückblick auf den späten Ausgleichstreffer beim TSV Jesingen: „Wir müssen in der Schlussphase einfach noch konsequenter verteidigen.“
Etwas lockerer können es da schon die beiden Aufsteiger sowie Tabellennachbarn TSV RSK Esslingen (Rang acht) sowie der Siebte TSV Denkendorf angehen lassen. Beide Teams haben sich mit jeweils 13 Punkten vorerst einen Sechs-Zähler-Abstand auf die Abstiegszone gesichert. Der TSV RSK ist am Sonntag (15.30 Uhr) beim Dritten FV Vorwärts Faurndau zu Gast ist und möchte dem Favoriten ein Bein stellen. Selbiges gilt für die Denkendorfer, die zur gleichen Zeit den Zweiten 1. FC Heiningen empfangen. „Wir treffen auf die beste offensive der Liga. Uns erwartet daher ein absoluter Brocken, aber wir werden vorbereitet sein“, sagt Denkendorfs spielender Co-Trainer Georgios Natsis.
Kreisliga A
„Ich freue mich auf das Spiel, in dem kein Favorit auszumachen ist. Wir können zeigen, ob wir eine Spitzenmannschaft sind“, sagt Trainer Michael Lattacher über die Partie seiner TSG Esslingen (Rang eins) am Sonntag (15 Uhr) beim Zweiten TSV Wernau. Und Lattacher ergänzt: „Wir entwickeln uns von Woche zu Woche. Ich habe endlich den Konkurrenzkampf, den ich nie hatte, denn wir haben auch mal junge Leute dazubekommen.“ Vor dem Wernauer Team hat der TSG-Coach jedoch Respekt: „Die Wernauer haben mir schon in der vergangenen Saison gut gefallen. Sie haben sich mit Michael Rüttinger gut verstärkt und Martin Notz ist nicht nur ein guter Trainer, sondern auch ein guter Stürmer.“ Positiv stimmt Lattacher die Tatsache, dass die TSG in den vergangenen drei Spielen zu Null gespielt hat und mit nur zwölf Gegentoren zur Ligaspitze gehört.
Das Duell der gut stehenden Abwehrreihen findet aber am Sonntag (15.15 Uhr) in Ostfildern statt, wenn der TSV Deizisau (13 kassierte Tore) beim TV Nellingen gastiert, der bislang zwölf Gegentreffer kassiert hat. „Wir haben einen Lauf, die Nellinger sind aber auch nicht so schlecht und stehen hinten kompakt. Es wird ein interessantes Spiel, auf das wir uns freuen und bei dem wir eine neunzigminütige konstante Leistung an den Tag legen müssen“, betont Deizisaus Spielleiter Thomas Stiehl und fügt hinzu: „Dazu gibt es ein freudiges Wiedersehen mit Nellingens Coach Thomas Gentner, der fünf Jahre lang in Deizisau auf der Trainerbank saß. Wir haben immer noch ein freundschaftliches Verhältnis, aber das wird am Sonntag für die Dauer der Partie abgelegt, denn wir haben nichts zu verschenken.“
Bei einem Deizisauer Sieg könnte der TSV sogar – wenn die anderen Teams mitspielen – auf Rang eins klettern. „Die Spitzenposition interessiert uns noch gar nicht, wir wollen den sechsten Sieg in Serie holen“, erklärt Stiehl. Die Nellinger freuen sich ebenfalls auf die Partie. „Trotz unserer kleinen Tiefphase stehen wir defensiv richtig gut und sind nun durch die zwei Siege zuletzt gestärkt“, sagt TVN-Spieler Felix Gentner, „aber wir müssen fußballerisch noch mal eine Schippe drauflegen, damit es gegen Deizisau ein attraktives und spannendes Spiel wird. Verstecken müssen wir uns aber auf keinen Fall.“
Das „Ruder nach zwei Niederlagen herumreißen“ möchte derweil der TB Ruit laut Kapitän Dirk Schimmele am Sonntag (15 Uhr) gegen den ASV Aichwald. „Wir haben gegen den VfB Oberesslingen/Zell nicht gut gespielt und gegen Wernau unglücklich verloren. Nun sind wir motiviert, gegen den ASV wieder unser Maximum herauszuholen und zu punkten“, betont Schimmele, sagt aber auch: „Die Liga ist brutal eng und die Tabelle lügt, denn die Aichwalder sind besser als ihr Rang 14 aussagt.“ Die Startformation der Ruiter ist noch nicht geklärt, da einige Spieler krankheitsbedingt ausfallen könnten.
Aichwalds Trainer Jan Singer erwartet indes „einen wilden Tanz“ in Ruit. „Die Ruiter arbeiten gut und kämpfen um jeden Punkt. Die Liga hat sich weiterentwickelt, ist noch ausgeglichener und jedes Spiel ist eine Zerreißprobe geworden“, sagt Singer und ergänzt: „Unsere Ergebnisse passen noch nicht zu unseren Leistungen, denn bis dato habe ich noch kein wirklich schlechtes Spiel von uns gesehen. Wir wollen unsere Baustellen nun schließen.“
Nach drei Pleiten in Folge will auch der auf Rang fünf abgerutschte VfB Reichenbach endlich wieder in die Erfolgsspur finden und oben dranbleiben. Die Reichenbacher gastieren am Sonntag (15 Uhr) beim Aufsteiger SC Altbach und werden die Altbacher – holten zuletzt zwei Unentschieden – wohl nicht unterschätzen. Derweil möchte der VfBOEZ, der seit vier Spielen ungeschlagen ist und auf Platz neun kletterte, zur selben Zeit gegen den Vorletzten FV Neuhausen II erneut siegreich sein und sich im Mittelfeld festsetzen.
Kreisliga B
In der Staffel 1 will der TSV Deizisau II laut Spielleiter Stiehl den „3:3-Patzer gegen den TSV Berkheim II wieder gutmachen“ und beim TV Nellingen II am Sonntag (13 Uhr) drei Punkte mitnehmen. „Aber in Nellingen haben wir uns immer schwer getan. Wir müssen trotz Platz fünf auch aufpassen, nicht nach unten abzurutschen, denn man könnte ja am Ende der Runde auch in der Kreisliga C landen“, sagt Stiehl mit einem Lächeln.
Indes gastiert die SG Eintracht Sirnau II (Platz acht) am Sonntag (15 Uhr) beim Zweiten TSVW Esslingen. „Uns erwartet eine schwere Aufgabe. Trotz des Abgangs von Mahsum Alper zum Bezirksligisten FVP, haben die Esslinger sich gut verstärkt“, erklärt Sirnaus Coach Patrick Funk und ergänzt: „Nach unserem 7:0-Sieg gegen den SC Altbach II gehen wir aber mit Selbstvertrauen ins Spiel und wollen versuchen, dem Favoriten ein Bein zu stellen.“
Spiele der Woche: TSV Berkheim – FV Plochingen (So., 15 Uhr), TSV Wernau – TSG Esslingen (So., 15 Uhr).