Giuseppe Greco wird sein Team ungeachtet des negativen Corona-Tests bei dem Ischgl-Rückkehrer diese Woche wohl nicht ins Sportzentrum Südwest bitten. Foto: Patricia Sigerist

Coronavirus: Der Ischgl-Heimkehrer im Team des SVF ist nicht infiziert.

Fellbach - Das Ergebnis liegt mittlerweile vor: Der Spieler des SV Fellbach, der sich nach einem Aufenthalt in Österreich einem Test unterzog, ist nicht mit Coronaviren infiziert. Der Spieler hatte sich vor wenigen Tagen zum Skifahren in Ischgl aufgehalten. Ein wenig erleichtert das die Verantwortlichen der Fußballabteilung des SV Fellbach und alle Beteiligten. Allzu groß allerdings ist das Gefühl der Erleichterung nicht. Zu rasant haben sich die Erreger auf diesem Planeten ausgebreitet. In Ischgl, das nur zur Ergänzung, fährt jetzt eher niemand mehr Ski. Die neun Millionen Österreicher dürfen ihre Häuser höchstens noch zu gelegentlichen – und einsamen – Spaziergängen verlassen. Auch in Deutschland nehmen, inklusive Grenzschließungen, die Einschränkungen des öffentlichen Lebens seit Tagen massiv zu. An Reisen ist nicht mehr zu denken, ob nach Ischgl oder nach Italien, ins Epizentrum der Corona-Pandemie. Nicht nur dort steht die Welt still.

Der Württembergische Fußballverband (WFV) hat den Spielbetrieb fürs Erste bis einschließlich 31. März komplett eingestellt

Giuseppe Greco, der Cheftrainer des Fellbacher Verbandsliga-Teams, ist in Deutschland geboren, seine Wurzeln hat er aber in Italien, in Kalabrien. Die meist ältere Verwandtschaft in Cariati ist und bleibt zu Hause, das nächste Krankenhaus ist mehr als eine Autostunde entfernt. Der nun 40-Jährige verfolgt die Lage auch dort ganz genau. Und mit Sorge um die Angehörigen. Jahr für Jahr ist er nach Cariati gefahren. Auch mit seiner Ehefrau Francesca, mit der Tochter Ylenia, 11, und mit Söhnchen Elia, 6, hat er stets Sommertage an der Mittelmeerküste verbracht. Der Urlaub wird, obschon Elia ein ganz großer Cariati-Fan ist, in diesem Jahr vielleicht ausfallen. Bis auf Weiteres wird so gut wie alles ausfallen. „Niemand wird verschont“, sagt Giuseppe Greco. Und der Fußball ist da dann doch keine wirklich große Sache.

Giuseppe Greco wird sein Team ungeachtet des negativen Corona-Tests bei dem Ischgl-Rückkehrer diese Woche wohl nicht ins Sportzentrum Südwest bitten. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir trainieren werden“, sagt er. Auch seine Spieler haben Verwandte, Nachbarn, Kollegen. „Wir dürfen nicht egoistisch denken, wir sollten an die Älteren denken“, das ist Giuseppe Grecos Credo. Ligabegegnungen stehen so schnell eh nicht mehr an, vielleicht auch gar keine mehr in dieser Saison. Der Württembergische Fußballverband (WFV) hat den Spielbetrieb fürs Erste bis einschließlich 31. März komplett eingestellt. Dementsprechend entfällt für den SV Fellbach – nach einem ohnehin spielfreien Wochenende – definitiv noch die Auswärtsaufgabe am 29. März bei Calcio Leinfelden-Echterdingen. Dabei wird es kaum bleiben. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir vor dem 19. April auf dem Platz stehen werden“, sagt der Fellbacher Trainer. Womöglich kommt demnächst, das kann sich Giuseppe Greco sehr gut vorstellen, aber auch die abschließende Ansage: „Das war’s für diese Saison.“ Dazu braucht es dann allerdings auch die Ansage, wie denn allenthalben mit dem – endgültigen – Zwischenstand umzugehen ist.