Gut gemacht, Trainer: Der Abteilungsleiter Mathias Fischer (links) gratuliert Giuseppe Greco. Foto: Patricia Sigerist

Mathias Fischer, der Abteilungsleiter des SV Fellbach, spricht über den dritten Aufstieg in die Verbandsliga, die Bedeutung des Trainerteams um den Chefcoach Giuseppe Greco und die Vorfreude auf etwas Abwechslung bei den Auswärtsfahrten.

Fellbach - Bereits vor dem finalen Spieltag in der Landesliga stehen die Fußballer des SV Fellbach als Meister und Aufsteiger in die Verbandsliga fest. Die Mannschaft um den Trainer Giuseppe Greco, der erst zu dieser Saison zu seinem Heimatverein in Fellbach zurückgekehrt war, gewann ihr letztes Heimspiel gegen den TSV Schornbach mit 2:1 und bescherte dem Verein damit den dritten Aufstieg in die Verbandsliga nach 1997 und 2005. Im heimischen Max-Graser-Stadion fieberte am vergangenen Samstag auch der Abteilungsleiter Mathias Fischer mit.

Können Sie sich noch an den 4. Juni 2005 erinnern?

Ja, klar. Letzter Spieltag und Sieg in Brackenheim, anschließend langes Warten, bis das erlösende Ergebnis aus Bissingen eintraf, ehe es dann – wie am vergangenen Samstag auch – kein Halten mehr gab.

Wie haben Sie jetzt das entscheidende Spiel gegen den TSV Schornbach erlebt?

Na ja, ich war hinterher fix und alle. Denn in diesen 90 Minuten war einfach nochmals alles drin, was uns diese Saison ausgezeichnet hat: überragende Spielzüge bei beiden Treffern, ein unbeschreiblicher Wille, viele, viele Emotionen, unfassbare Spannung und, nun ja, auch das gehört dazu, ein wenig Glück.

Wie unterscheiden sich die beiden Verbandsliga-Aufstiege 2005 und 2019?

Das kann und das sollte man nicht miteinander vergleichen. Jede Meisterschaft und damit einhergehend jeder Aufstieg ist für sich genommen ein herausragendes Ereignis und Erlebnis.

Welchen Anteil hat der Trainer Giuseppe Greco, der als Trainer ja in seiner ersten Saison beim SV Fellbach ist?

Ich glaube, nicht zu übertreiben, wenn ich sage, dass wir ihm diese Meisterschaft zu einem ganz, ganz großen Teil verdanken. Wie er die Gruppe führt, das ist schon außergewöhnlich und zutiefst beeindruckend. Zur Wahrheit gehört meines Erachtens aber auch, dass unser gesamtes Trainerteam bestehend aus Giuseppe Greco, Verim Kica, Francesco Alterino und Patrick Kolodziej für diesen Titel maßgeblich verantwortlich zeichnet.

Wie sehen die Planungen für die neue Saison in der Verbandsliga aus?

Für uns war wichtig, dass wir mit diesem Kader auch in der neuen Saison, ligaunabhängig übrigens, arbeiten können. Und das ist uns mit Ausnahme von Philipp Röseke und Marcello Vulcano, die uns leider verlassen, gelungen. Und auf den einen oder anderen Zugang dürfen wir sicher auch noch hoffen.

Wie werden sich die Aufgaben in der Verbandsliga im Vergleich zur Landesliga unterscheiden?

Ach, die Aufgaben bleiben doch weitestgehend dieselben. Auch in der Verbandsliga müssen wir versuchen, Fußballspiele zu gewinnen.

Nach dem Aufstieg 2005 konnte sich das Team zwei Jahre halten und ist im dritten Jahr abgestiegen. Wie möchten Sie den SVF langfristig in der Verbandsliga etablieren?

Schauen Sie auf unseren Kader. Der besteht in der Mehrheit aus Spielern, die schon zu Jugendzeiten, nicht alle durchgehend, aber jedenfalls temporär, das Fellbacher Trikot getragen haben. Unser gegenwärtiger Altersdurchschnitt beträgt 21 Jahre, und es drängen in Manuel Haug, Patrick Bauer, Kim-Long Ly und Nico Keppeler schon die nächsten Nachwuchskräfte in den Kader der ersten Mannschaft. Genau so werden wir versuchen, auch in der Verbandsliga zu bestehen und erfrischenden Fußball mit Herz und vor allem mit Spielern, die sich mit unserem Verein identifizieren, zu spielen.

Inwieweit kommt Ihnen die Jugendarbeit beim SV Fellbach zugute?

Das ist zweifellos das Herzstück unserer Abteilung. Was sich hier in den vergangenen Jahren unter der Führung von Jörg Winternitz, Frank Weinle und Tim Nagel entwickelt hat, ist überragend und wesentlicher Bestandteil für den Erfolg, den wir nun mit unserer ersten Mannschaft haben. Zudem ist es uns endlich gelungen, auch das übrigens ein großes Verdienst von Giuseppe Greco, Jugend und Aktive miteinander zu verbinden. Es wird sehr viel miteinander geredet.

Im Vorjahr hat die Mannschaft den sechsten Platz erreicht, davor hat sie mehrmals gegen den Abstieg gekämpft. Was hat die Entwicklung der Mannschaft ausgemacht?

Ich wurde hierauf in den vergangenen Wochen sehr häufig angesprochen. Meine stets wiederkehrende Antwort: Wir haben den richtigen Cheftrainer, das richtige Trainerteam und die richtige Mannschaft mit dem richtigen Charakter zum richtigen Zeitpunkt gefunden.

Wie erging es Ihnen selbst, in dieser Runde nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben?

Na ja, die Hinrunde war tatsächlich entspannt. Die Rückrunde bedeutete mit jedem weiteren Spieltag auch für mich jedes Mal eine weitere emotionale Achterbahnfahrt. Da hat sich also so viel gar nicht geändert. Nur diesmal war die Anspannung auf ein anderes Ziel gerichtet.

Worauf freuen Sie sich am meisten in der nächsten Saison in der Verbandsliga?

Auf ganz neue Gegner und darauf, dass ich nicht mehr ständig die A81 in Richtung Heilbronn, sondern mal wieder die A8 in Richtung Ulm zu den Auswärtsspielen befahren darf (lacht).