Die Verbandsliga-Fußballerinnen des TSV Münchingen starten gegen den VfB Stuttgart II in die Rückrunde – Trainer-Rückkehrer Mete Dumann soll den Abstieg verhindern.
Es heißt, man sehe sich immer zweimal im Leben. Eva Lauser und Mete Duman werden die Gültigkeit des Sprüchleins garantiert bestätigen. Nachdem sich der Trainer der Fußballerinnen des TSV Münchingen im Sommer 2024 beim Verbandsligisten verabschiedet hatte, ist er gut ein halbes Jahr später wieder zurückgekehrt – sowohl Verein als auch Coach sind glücklich.
Die Vergangenheit ist beim TSV auch die Zukunft. Denn zu Beginn der Winterpause im Dezember herrschte rund um das Fußball-Gelände des TSV Alarmstufe Rot bei den Frauen. Das Team stand mit zwei Siegen sowie drei Unentschieden nur auf Platz neun der Elferliga, nur zwei Punkte vom Abstiegs-Relegationsrang entfernt. „Der Abstieg aus der Verbandsliga“, betont Abteilungsleiterin Eva Lauser, „wäre der Super-GAU für uns und hätte negative Auswirkungen auf den gesamten Frauenfußball im Verein.“
Nachdem die Verantwortlichen noch vor Weihnachten eine Sondersitzung abgehalten hatten, beendete der Club die Zusammenarbeit mit dem Trainer-Duo lyas (Vater) und Mustafa (Sohn) Gürbüz. „Wir wollten uns nicht vorwerfen lassen, wir hätten auf die Entwicklung nicht reagiert“, sagt Eva Lauser, „also haben wir gehandelt.“ Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich weit weniger schwierig als in vergleichbaren sportlichen Notfällen.
Abstieg wäre der Super-GAU für den TSV Münchingen
Denn Mete Duman war frei. Es schien fast so, als hätte der 44-Jährige in der Adventszeit auf diese Anfrage aus Münchingen gewartet – Duman hatte die TSV-Frauen zuvor eine Saison lang bis Sommer 2024 trainiert und sich danach zum A-Kreisligisten TSV Baltmannsweiler (Männer) verabschiedet. Doch unweit seines Wohnortes Ebersbach an der Fils hatte er wenig Erfolg, im November trennte sich das Schlusslicht von ihm und Duman war offen für neue Aufgaben.
„Als ich gefragt wurde, ob ich den Job übernehmen werde“, erzählt der 44-Jährige, „musste ich nicht lange nachdenken.“ Schnell wurden sich Trainer und Club einig – eine sogenannte Win-Win-Situation. „Uns war es wichtig“, sagt Abteilungsleiterin Lauser, „jemanden zu finden, der die Mannschaft und das Umfeld kennt, damit er sich nicht lange einarbeiten muss.“ Denn Zeit ist im Kampf gegen den Abstieg ein rares Gut. Und Mete Duman war froh aus seiner Fußball-Arbeitslosigkeit herausgeholt zu werden, er nimmt es gerne in Kauf, wieder mehrfach wöchentlich 40 Kilometer nach Münchingen pendeln zu müssen.
Kein Erfolgsdruck gegen den VfB Stuttgart II
Zum Rückrundenstart geht es an diesem Sonntag (12 Uhr) zum VfB Stuttgart II, dem Tabellenzweiten. Für den neuen TSV-Trainer eher Vor- denn Nachteil. „So können wir ohne Erfolgsdruck ins erste Spiel des Jahres gehen“, sagt Mete Duman. Denn er ist überzeugt: Die Münchinger Fußballerinnen sind stark genug, um den Abstieg zu vermeiden. „Es ist im Grunde die Mannschaft, die ich im Sommer verlassen habe“, sagt der Coach, „wir werden uns schnell aus der Abstiegszone verabschieden und nach oben arbeiten.“ Die Stimmung im Team sei gut, von fünf Testspielen wurden vier gewonnen.
Teil zwei des Trainer-Ägide von Mete Duman kann beginnen, mal sehen, ob sie über den Sommer hinaus Bestand hat.