Trainer Tobias Hofmann (links) und Co-Trainer Taner Has hatten das FCE-Team vor der Runde übernommen. Foto: Nico Bauhof

Fußball-Verbandsligist FC Esslingen zieht die Reißleine und stellt Coach Tobias Hofmann sowie Co-Trainer Taner Has frei. Ein Nachfolger ist bereits gefunden.

Es ist ein Paukenschlag beim Fußball-Verbandsligisten FC Esslingen, der sich in dieser Form – vor allem nach dem jüngsten 3:2-Sieg beim Fünften SF Dorfmerkingen – nicht angedeutet hatte. Der FCE hat mit sofortiger Wirkung einen Wechsel des Trainerteams vorgenommen und sich von Cheftrainer Tobias Hofmann sowie Co-Trainer Taner Has getrennt.

 

Entscheidung ist dem Verein „extrem schwergefallen“

„Uns ist dieser Schritt extrem schwergefallen, da sich sowohl Hofmann als auch Has menschlich bestens in den Verein eingebracht haben“, beginnt Esslingens Sportvorstand Tobias Schlauch und ergänzt: „Wir haben sämtliche Aspekte beleuchtet und sind in unserer Analyse zu dem Schluss gekommen, dass wir in der aktuellen Konstellation nicht die erforderliche Weiterentwicklung unseres jungen Teams gewährleisten können, um unsere sportlichen Ziele zu erreichen. Daher haben wir uns gemeinsam zu diesem Schritt entschieden.“ Sportvorstand Schlauch betonte, „dass die Entscheidung kein Schnellschuss war, sondern bereits vor dem Spiel in Dorfmerkingen feststand“.

Coach Hofmann und Co-Trainer Has, die beide zuvor den A-Ligisten VfR Murrhardt trainiert hatten, übernahmen das Esslinger Team vor der Runde und waren auch schon davor in die Kaderplanungen involviert. Der Club und das Trainerteam gehen nun nach neun Spielen, in denen die Esslinger Fußballer nur acht Punkte sammelten – zwei Siege, zwei Remis sowie fünf Niederlagen – getrennte Wege. Hofmann wollte sich zu der Entscheidung des Vereins nicht äußern, wünscht aber „der Mannschaft und jedem einzelnen Spieler nur das Beste“.

Dominik Eitel ist der Nachfolger

Ein Nachfolger wurde in Jugendcoach Dominik Eitel, der ab sofort das Training des FCE leiten wird, bereits gefunden. Die Co-Trainerposition wird José Garcia bekleiden. Garcia ist seit Jahren erfolgreich für verschiedene Jugendteams verantwortlich und eng mit dem Verein verbunden. Und Eitel ist sowieso kein Unbekannter auf der Trainerbank, denn er hat das Esslinger Team bereits im vergangenen Frühjahr – als der damalige Trainer Christian Ehrenberg zurücktrat – als Interimscoach übernommen und feierte mit dem FCE den lange Zeit auf der Kippe stehenden Klassenverbleib. „Dieses Mal soll es für Eitel aber keine Aufgabe als Feuerwehrmann werden“, betont Schlauch.

Lange Bedenkzeit brauchte Dominik Eitel zwar nicht, um der Bitte, den Chefcoach-Posten zu übernehmen, nachzukommen, aber es gab dennoch einige Hürden. „Es war nicht mein Plan, das Männerteam wieder zu leiten, denn ich wollte mich eigentlich auf mein Lehramtsstudium und mein Referendariat sowie die C-Junioren des Vereins konzentrieren“, erzählt Eitel und ergänzt: „Da sind dann einige bürokratische Hürden weggefallen, die mir meine Entscheidung erleichtert haben, denn sonst hätte ich keine Zeit gehabt.“ Der Entschluss, das Traineramt bei der C-Jugend des FCE aufgeben zu müssen, tat Eitel „dann aber schon weh, weil ich viel Zeit in das Jugendteam gesteckt habe“. Eitel saß am Samstag noch bei der Partie der FCE-Jugend, die im Sportpark Weil gegen den Freiburger FC mit 4:1 in der Oberliga gewann, auf der Trainerbank. „Es ist einfach nur schade und etwas paradox, ein Team, bei dem es gerade sehr gut läuft, zu verlassen“, erklärt Eitel. Die Esslinger C-Jugend rangiert mit vier Siegen und einer Niederlage auf dem zweiten Platz in der Oberliga.

Der neue Coach will „Stabilität schaffen“

Aber Eitel betont auch, „dass das Männerteam des FCE immer die größte Priorität hat und in einer Notlage war“. Und da war Eitel zur Stelle, nachdem alles Weitere geklärt war. „Wenn man die vergangenen Partien des FCE betrachtet, dann war die Leistung des Teams meiner Meinung nach weit weg davon, was die Mannschaft spielerisch drauf hat. Das hätte nicht für den Klassenverbleib gereicht“, sagt Eitel und ergänzt: „Die Erkenntnis des Vereins war einfach, dass wir mit diesem Leistungsniveau nicht erfolgreich sein werden. Es gilt nun, Stabilität zu schaffen, denn die war in den vergangenen Wochen nicht gegeben.“

Das Training am Dienstagabend fand bereits unter der Leitung von Coach Eitel statt, der kein „verunsichertes Team“ vorfand. „Es war eine gute Trainingseinheit und wir haben schon einige Punkte angesprochen, die wir umsetzen wollen. Wir haben einen guten Kader, der, so schätze ich ihn ein, sogar stärker ist, als in der vergangenen Rückrunde“, sagt Eitel und fügt hinzu: „Ohne diese Überzeugung hätte ich mich auch schwergetan, den Posten zu übernehmen.“

Für die Esslinger Kicker geht es am Freitag (19.30 Uhr) im Heimspiel gegen den Vierten TSV Oberensingen weiter. „Es geht nun in den zwei verbleibenden Trainingseinheiten darum, neue Ideen einzubringen, sodass wir künftig ein anderes Gesicht zeigen“, sagt Eitel, der freilich nichts gegen ein unmittelbares Erfolgserlebnis hätte.