Saisontor Nummer 23 von Luan Kukic (blau) hat Calcio den nächsten Sieg beschert. Foto: Günter Bergmann

Der Tabellenführer Calcio baut seine Siegesserie mit einem 1:0 gegen Schwäbisch Hall aus, überzeugt dabei mit neuen Qualitäten und richtet nun alle Blicke auf das Spiel der Spiele am Mittwochabend.

Und das war der siebte Streich. Sieg Nummer sieben in Serie, zunehmend verbunden mit der Frage: Ist der Aufstiegsexpress des Fußball-Verbandsligisten Calcio Leinfelden-Echterdingen noch zu stoppen? Oberliga, wir kommen? Nach dem hart erarbeiteten 1:0 an diesem Sonntag gegen den ursprünglichen Mitbewerber Sportfreunde Schwäbisch Hall fiebern beim Filderclub nun alle dem Showdown im Titelrennen entgegen. Mittwochabend, 19.30 Uhr: Dann steigt auswärts beim SV Fellbach das Gipfelduell zwischen den beiden Mannschaften, die punktgleich die Tabelle anführen. „Wir sind jetzt kurz davor, etwas Historisches zu erreichen“, sagt der Calcio-Sportdirektor Ioannis Tsapakidis vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Verein.

 

Einstweilen bleibt den Echterdingern gegenüber ihrem großen Rivalen ein Plus von fünf Toren. Auch weil einer seinen persönlichen Lauf fortsetzte. Luan Kukic reüssiert weiter in der Rolle des eiskalten Knipsers. In der 31. Spielminute wuchtete er den Ball nach einer starken Vorarbeit seines Mannschaftskollegen Joao Victor Schick über die Linie – bereits Saisontreffer Nummer 23 für den 22-Jährigen, der damit seine Führung in der Schützenliste der Staffel ausbaut. Ob er auch noch in der nächsten Saison für Calcio stürmen wird, bleibt in Anbetracht dieser Bilanz ungewiss. „Sehr zuversichtlich“ wäre Tsapakidis im Fall eines tatsächlichen Echterdinger Aufstiegs zwar. Jedoch mit der Einschränkung: „Wenn dann aber natürlich sogar jemand aus der Regionalliga anklopfen sollte. . .“ Steine würde man Kukic bei einer solchen Chance wohl kaum in den Karriereweg legen.

Und plötzlich glänzt die Abwehr

Freilich: Dass die Italo-Schwaben ihre vor Wochenfrist eroberte Spitzenposition erfolgreich verteidigten, lag diesmal nur bedingt an der Abteilung Angriff. Anders als beim zuletzt furiosen Derby-6:0 gegen den TV Echterdingen wurden hinterher nicht der Offensive die Schulterklopfer zuteil, sondern der Abwehr. „Die Jungs haben hinten super gearbeitet und die Führung im Stile einer Spitzenmannschaft nach Hause gebracht“, lobt Tsapakidis. So entdecken die Seinen auf der Zielgeraden der Runde plötzlich eine neue Qualität, war die Defensive im bisherigen Rundenverlauf doch oft genug das Sorgenkind.

Vor allem die Zentrale mit Denis Zagaria und Charlampos Parharidis ließ die Schwäbisch Haller Bemühungen abprallen, als liefe der Gegner gegen eine Wand. Nicht ins Gewicht fiel, dass der Trainer Francesco Di Frisco den eigentlichen Platzhirsch Josip Pranjic auf die Bank versetzt hatte. Der Grund: Der Routinier hatte die Woche über im Training gefehlt, weil er zur Feier seines 36. Geburtstags sowie wegen einer Taufe für fünf Tage in seiner Heimat Kroatien weilte.

Konterchancen vergeben

In Hälfte zwei, ja, mussten die Gastgeber einige brenzlige Situationen überstehen. Aber eine klare Ausgleichschance blieb dem Kontrahenten mit seinen Topscorern Benjamin Kurz und Günter Schmidt verwehrt. Auf der anderen Seite vergaben der eingewechselte Semih Emirzeoglu und Nedim Pepic die Möglichkeiten, Calcio eine finale Zitterpartie zu ersparen. Emirzeoglu verschluderte bei einer Vier-gegen-Zwei-Kontersituation zu eigensinnig den Ball.

Doch wer wollte sich am Ende noch daran stören? „Drei weitere Punkte in einem extrem schweren Spiel – das ist das, was zählt“, sagt Tsapakidis. Und schon kurz nach dem Abpfiff hat dann eh keiner mehr über Schwäbisch Hall gesprochen, alle Blicke gingen und gehen allein noch nach Fellbach.

Calcio-„Spieler des Spiels“

Denis Zagaria. Der Winterpausen-Neuzugang war Fels in der Brandung. Zusammen mit seinem Nebenmann Charalampos Parharidis ließ er die gegnerischen Angriffe abprallen. (Nominierungen: 1)

Calcio Leinfelden-Echterdingen: Bozatziolou – Ribeiro, Zagaria, Parharidis, Zweigle – Seemann, Swieter (85. Lander) – Schick (79. Aziz), Pepic (67. Kajan), Arslan (67. Visoka) – Kukic (61. Emirzeoglu).

Spfr. Schwäbisch Hall: Purtscher – Voigt, Vuletic, Schmelzle, Brenner – Esau (38. Schmidt), Dambacher (60. Gökdemir), Martin, Vural (46. Kartjansson) – Kurz (73. Lehanka), Wackler (78. Woitke).