Jamie Miller hofft mit allen Beteiligten beim Aufsteiger SV Fellbach auch in der Verbandsliga auf Grund zur Freude. Foto: Patricia Sigerist

Der Aufsteiger SV Fellbach erwartet an diesem Samstag den Oberliga-Absteiger 1. FC Normannia Gmünd zum Verbandsliga-Start. Vier Pflichtspiele folgen binnen weniger Tage.

Fellbach - Für einen Aufsteiger ist es kein Fehler, wenn er in der neuen Spielklasse nicht direkt ausschaut wie ein Aufsteiger. Das kann gegen erfahrenere Konkurrenz eine knackige Herausforderung sein, zumal dann, wenn es so losgeht wie für die Fußballer des SV Fellbach in der Verbandsliga. Diejenigen im Team, die in diesen heißen Tagen im August da sind, brauchen sich nichts weiter vorzunehmen; sie haben reichlich Verabredungen in kurzen Hosen. An diesem Samstag, 15.30 Uhr, steht ihnen das erste Ligaspiel daheim gegen den 1. FC Normannia Gmünd bevor. Es ist auch der Beginn einer Auftaktserie mit so gut wie atemlosem Kennenlernen der Gegner: Bis in zwei Wochen folgen auf höchster württembergischer Ebene die Begegnungen mit dem VfL Pfullingen (17. August), bei der TSG Backnang (21. August) und mit der SKV Rutesheim (24. August). Das Pokalspiel gegen den Oberliga-Verbund des 1. Göppinger SV (14. August) ist da noch gar nicht erwähnt. Erschwerend kommt hinzu, dass beim SV Fellbach gerade nicht wirklich alle da sind. Ferienzeit ist Fußball- und Urlaubszeit. „Bei uns herrscht ein Kommen und Gehen“, sagt Giuseppe Greco: „Wir werden noch nicht an unsere obere Leistungsgrenze stoßen, aber wir werden das Beste daraus machen.“

Der 39-Jährige hat zuweilen ja auch schon in der vergangenen Saison, seiner ersten als Trainer beim SV Fellbach mit einem eingeschränkten Aufgebot auskommen müssen. Er hat mit den jeweils beteiligten Akteuren unbedingt das Beste daraus gemacht. Nach dem Titel in der Landesliga nehmen Giuseppe Greco und Gefolgschaft eine Etage weiter oben ihre Bemühungen auf. Mit eingeschränktem Aufgebot. Der Kapitän Koray Yildiz kann fürs Erste so wenig zum Gelingen beitragen wie der Außenbahnraser Burak Sönmez oder der junge Angreifer Samuel Wehaus. Auch Kim-Long Ly, Nico Keppeler, Serkan Bayrakli oder Altin Gashi erholen sich derzeit von den Alltagsanstrengungen. Jens Strohm muss überdies wegen einer Fußverletzung passen, die er sich Ende Juli in einem Testspiel gegen die SG Schorndorf zugezogen hat. Und Aygün Plaste ist noch gesperrt. Giuseppe Greco hat jedoch einen umfangreichen Kader zusammengefügt, der dazu angetan ist, auch Ausfälle in höherer Zahl zu kompensieren. Ein ganz wesentliches Thema für den Ligaeinstieg an diesem Samstag. „Wir wollen die Aufgabe lösen“, sagt Giuseppe Greco vor dem Treffen mit den Gästen aus Schwäbisch Gmünd: „Jedes Spiel ist eine Geschichte für sich. Und jedes Erfolgserlebnis wird uns beflügeln.“

Der Fellbacher Trainer wird ein paar Bekannte treffen. Zweieinhalb Jahre lang, bis zum Juni 2011, war er als Spieler in Schwäbisch Gmünd. Mit Stephan Fichter, dem Sportlichen Leiter des Oberliga-Absteigers, hatte Giuseppe Greco vor mehr als zehn Jahren für die SG Sonnenhof Großaspach gewirbelt. Daniel Glück wiederum hat früher schon für den SVF Fußball gespielt, und sein Gmünder Gefährte Fabian Kolb kommt aus Oeffingen. Fellbach und Gmünd trennt kaum mehr als eine halbe Autostunde. Giuseppe Greco hat in den vergangenen Wochen mit den verfügbaren Kräften darauf hingearbeitet, dass den Verbund des SVF an diesem Samstag auf dem Spielfeld nicht viel trennt vom Gegner, der sich mit komplettem Personal angekündigt hat.

Niklas Weiß, Jamie Miller und ihre Nebenleute wollen auch eine Liga weiter oben ihre Qualitäten einbringen. Und vielleicht schaut der Aufsteiger ja schon zum Auftakt gar nicht aus wie ein Aufsteiger. SV Fellbach: Gutsche – Njie, Sadikovic (Mamaladze), Weiß, Hörterich, Jelic, Miller, Dogan, Jaric (Nakamura), Dao (Vulcano), Bauer (Da Silva).