Nach dem Spiel gab’s Ärger. Foto: Mateja fotografie

Es hätte purer Aufstiegsjubel sein können, stattdessen gab es nach dem 2:1-Sieg von Drita Kosova gegen den SVP Handgreiflichkeiten.

Kornwestheim - Hört doch mit dem Käse auf“, forderte der Heimerdinger Stadionsprecher, „das ist unnötig und doof!“ Doch es wollte niemand hören. Auch der Hinweis, man habe alles auf Video, brachte nichts. Rund 50 Streithähne, Ordner und Schlichter inklusive, hatten nach Abpfiff des Relegationsspiels Drita Kosova Kornwestheim gegen SV Pattonville noch nicht genug. Es blieb nicht nur beim verbalen Schlagabtausch. Es wurde gerangelt, gehauen und getreten.

Im Mittelpunkt stand in Person von Daniel Schick der Abwehrregisseur des SVP. Der hatte sich während der Partie, die sein Team mit 1:2 verlor, wie gewohnt als sogenannter „Aggressive Leader“ präsentiert und auch mal verbal ausgeteilt. Die Drita-Akteure nahmen’s dankbar an und keilten zurück, während des Spieles noch mit Worten. Nach der Begegnung kochten dann die Streitigkeiten vollends hoch. Auf den Platz gestürmte Drita-Anhänger mischten munter mit und es entwickelte sich ein Handgemenge, das nur mit Glück nicht in eine veritable Massenschlägerei ausartete. SVP-Akteure versuchten, zu schlichten. Zum Chaos trugen auch Anhänger der Kosovaren mit bengalischen Fackeln bei. Sie mischten sich mitsamt ihrer Pyrotechnik in den Tumult ein. Am Ende riefen die Heimerdinger Gastgeber sogar die Polizei, die jedoch nicht mehr eingriff. Kurzum: Die zehn Minuten nach dem Abpfiff waren der traurige Höhepunkt eines ohnehin nicht berauschenden Relegationsspiels.

Daniel Schick bezieht auf Nachfrage unserer Zeitung Stellung: „Wenn der Schiri abpfeift, ist für mich ein Spiel gelaufen.“ Er sei die ganze Zeit beleidigt worden. Und nach Spielende habe er eigentlich „ein, zwei Minuten alleine sein“ wollen. Das sei aber nicht möglich gewesen, weil erst gegnerische Spieler und kurz darauf auch Zuschauer ihn angegangen hätten. „Meine Schläfe ist grün und blau, ansonsten ist zum Glück nichts passiert.“ Er denke allerdings noch über eine Strafanzeige nach – auch, weil ihm zugetragen worden sei, wie ein Drita-Spieler nach seinem zehnjährigen Sohn getreten haben soll, der zu ihm wollte.

„Er wurde die ganze Zeit provoziert“, lautete die Einschätzung von SVP-Interimstrainer Francis Pola nach dem Spiel. Das habe seinen Abwehrchef aus dem Konzept gebracht. Polas Gegenüber Safet Muzliukaj befand: „Zum Glück ist nichts Schlimmeres mehr passiert.“

Allerdings droht seinem Verein mindestens eine Geldstrafe für das Verwenden von Pyrotechnik. „Man kann ja zuordnen, zu welchem Verein diese Personen gehören“, sagt der Bezirksvorsitzende Hansjörg Arnold, ebenfalls auf Nachfrage. Auch er selbst war in Heimerdingen anwesend, bekam die Ereignisse also direkt mit. Eine dreistellige Strafe werde es mit Sicherheit geben. Zu den weiteren Vorkommnissen – Referee Bahri Kurz hatte nach Abpfiff noch jeweils eine Rote Karte an Daniel Schick und Tugrul Yalman verteilt – müsse man den Bericht des Schiedsrichters abwarten.

„Jetzt hat jeder Verein drei Tage Zeit, unaufgefordert Stellung zu nehmen“, so Arnold weiter. Dann geht die Angelegenheit weiter zum Bezirkssportgericht. Mit einer Entscheidung sei jedoch frühestens Anfang Juli zu rechnen. „Am Ergebnis wird sich aber nichts mehr ändern“, betont der Bezirksvorsitzende.