Schlüsselszene im Weilimdorfer Spiel: Der Verteidiger Eldin Sadikovic sah früh die rote Karte. Foto: Archiv/Günter Bergmann

Der Aufsteiger stemmt sich in Unterzahl gegen den nächsten Dämpfer, ehe beim 2:5 in Berg die Kräfte schwinden. Für die Rückrunde hat der Trainer Stierle einen Wunsch an den Verein.

Das Vorhaben war gewesen, „den Bock umzustoßen“, wie es der Trainer Oliver Stierle formulierte. Stattdessen traten er und seine Verbandsliga-Fußballer des TSV Weilimdorf dann aber erneut gefrustet und mit gefühlt reichlich Schrammen die rund zweieinhalbstündige Heimfahrt an. Die Bilanz vom Auswärtsspiel beim nun Tabellendritten TSV Berg: fünf Gegentore, drei Platzverweise und unter dem Strich mit einem 2:5 die vierte Niederlage in Serie. Geht dem Aufsteiger auf der Zielgeraden zur Winterpause die Puste aus?

 

Aktuell schwanden die Kräfte schließlich allein deshalb, weil die Nord-Stuttgarter einen Großteil der Begegnung in Unterzahl bestritten. Die Schlüsselszene: Eldin Sadikovic musste in der 32. Spielminute nach einer Notbremse mit Rot vom Platz. Auf tiefem Boden stemmte sich die verbliebene Zehn mit viel Kampfgeist gegen den drohenden nächsten Ergebnisdämpfer, ehe in der Endphase die Dämme brachen. „Bis dahin hat es die Mannschaft sehr gut gemacht“, lobt Stierle. Freilich, überhaupt ein Problem bleibt die zu hohe Zahl an Gegentreffern. Insgesamt hat es in 14 Spielen nun schon 39-mal im Weilimdorfer Kasten eingeschlagen, mithin öfter als bei jeder anderen Mannschaft der Staffel. Kein Wunder, dass Stierle zur Rückrunde auf personellen Nachschlag für die Defensive hofft. „Ich habe meinen Wunsch an den Verein weitergegeben“, sagt der Coach, „eine Verstärkung für die Innenverteidigung und vielleicht auch noch ein Sechser wären gut.“

Sauer stößt Stierle indes auf, dass zuletzt der Teambetreuer Hassan Lamari und der Kapitän Bastian Joas nach Disputen mit dem Schiedsrichter jeweils die Ampelkarte sahen. „Dieses Erscheinungsbild gefällt mir gar nicht. Daran müssen wir arbeiten“, moniert er. Zuvor war Joas, der nach urlaubsbedingter Fehlzeit unter der Woche zunächst nur auf der Bank saß, per indirektem Freistoß der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich gelungen (45.+1). Zudem traf Riccardo Scarcelli für die Gäste (88.).

Die Torschützen des Gegners, der ohne seinen verletzten Topangreifer Hannes Pöschl antrat, hießen David Hoffmann (18.), Timo Baier (67.), Fikret Mert Aras (78.), Markus Maurer (90.+2) – und Erdinc Bozoglu (84.). Dem Verteidiger unterlief ein sehenswertes Flugkopfball-Eigentor. Vorausgegangen war ein Missverständnis zwischen ihm und seinem Keeper Matej Barisic. Irgendwie passte es zur momentanen Weilimdorfer Phase.

Weilimdorfer „Spieler des Spiels“

Enis Küley (Nominierungen: 3). Strippenzieher im Weilimdorfer Mittelfeld. Zudem mir großem läuferischen Einsatz – zumindest 72 Spielminuten lang. Dann musste der 28-Jährige mit Wadenkrämpfen ausgewechselt werden.

TSV Berg: Geiselhart – Detling, Klein, Maucher – Baier (72. Rittner), Held (69. Aras), Hill, Hoffmann (60. Maurer), Samuel Lindinger – Hettel (63. Merk), Schachtschneider (60. Romeo Lindinger).

TSV Weilimdorf: Barisic – Bozoglu, Zinram-Kisch, Sadikovic – Krasniqi, Küley (72. Genc), Milenkovic (78. Wojcik), Addo (37. Joas) – Offei (69. Fara), Baierle (55. Berretta), Scarcelli.