Und gleich wieder Tor: Bernhausens Kapitän und Doppelschütze Ivan Matanovic umdribbelt den gegnerischen Keeper Masud Ahmadi. Foto: Günter Bergmann

Der Filderstädter Landesligist fertigt den hoch gehandelten SC Geislingen mit 7:1 ab. Nun folgt am Mittwoch das Cup-Duell mit dem Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach.

In der Halbzeitpause packten die Fans des Fußball-Landesligisten SC Geislingen ihre Trommeln zusammen und verließen den Sportplatz des TSV Bernhausen. Sie hatten genug gesehen: Ihre Kicker wurden schon in den ersten 45 Minuten von einem höchst effektiven Gegner überrollt. Drei weitere Treffer im zweiten Durchgang verpassten die sonst so treuen Schlachtenbummler. Das Ergebnis lautete schließlich 7:1 für die Filderstädter Gastgeber. Was für eine Gala! „Man sieht, dass wir wieder in den Rhythmus kommen und wieder da sind“, sagt der Trainer Roko Agatic.

 

Vor allem sind die Seinen gnadenlos effizient. In der ersten Hälfte war beinahe jeder Schuss ein Treffer. Erik Meinlschmidt war schon nach drei Minuten nach einer Ecke per Kopf zur Stelle. Sechs Minuten später wurde Mihael Tomics Distanzschuss von einem Geislinger Verteidiger abgefälscht und flog im hohen Bogen über den Keeper Masud Ahmadi ins Tor. Ein Abstaubertor von Manuel Kranz zum 3:0 brach die Gäste dann völlig. „Das hat das Spiel entschieden. Man hat gemerkt, dass bei denen die Köpfe runtergegangen sind“, sagt Agatic.

Dennoch ließ er sein Team nicht kürzer treten, schließlich sollte die zuletzt in Mitleidenschaft gezogene Tordifferenz aufpoliert werden. Bogdan Rangelov und Ivan Matanovic sorgten für die deutliche 5:0-Halbzeitführung.

„Ich habe zu den Jungs in der Kabine gesagt: Jetzt bitte bloß kein Gegentor bekommen“, verrät Agatic. Den Wunsch machte Lukas Zweigle jedoch zunichte. „Über das Gegentor bin ich richtig sauer“, sagt Agatic. Erneut Matanovic und der eingewechselte Mahir Ege legten für den TSV Berhausen aber noch einmal nach. An die berauschende erste Hälfte konnten die Lilahemden freilich nicht mehr anknüpfen.

„Man hat gesehen, dass die Luft dann etwas raus war“, sagt der Coach. Was auch daran lag, dass er früh wechselte und mehreren Stammkräften damit Verschnaufpausen gab. Schließlich braucht der nun Tabellenvierte am kommenden Mittwoch (19 Uhr) alle Kräfte, wenn es im WFV-Pokal-Achtelfinale zum Duell mit dem Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach kommt. „Das ist ein Bonusspiel. Das ist die Belohnung für die tolle Arbeit, die wir in den vergangenen zwei Jahren geleistet haben, und für das, was wir hier aufgebaut haben“, sagt Agatic. Die Mannschaft und der gesamte Verein freuen sich auf das besondere Spiel und rechnen mit vielen Zuschauern. „Die Jungs sollen das genießen“, sagt der Coach.

Und beim SC Geislingen? „Bei uns steckt aktuell der Wurm drin“, sagt der Co-Trainer Murat Bahadir. Nicht nur wegen des Ergebnisses war es ein verheerender Nachmittag für die vor der Saison als Titelkandidat gehandelten Gäste. Der Torhüter Rocco Sauter verletzte sich beim Aufwärmen an der Schulter und musste kurzfristig durch Ahmadi ersetzt werden. Damiano de Lucia wurde angeschlagen eingewechselt und musste nach 20 Minuten auf dem Feld nach einem Schlag auf das vorbelastete Knie wieder ausgewechselt werden. Besonders heftig erwischte es Patrick Niederberger. Der Verteidiger brach sich bei einem Sturz das Handgelenk und wurde vom Krankenwagen abgeholt.

Für den Trainer Metin Kartal wird mit der aktuellen Schlappe die Luft dünner. Zwei Siegen stehen bei den Gästen sechs Niederlagen und ein Unentschieden gegenüber.

Bernhausener „Spieler des Spiels“

Ivan Matanovic (Nominierungen: 2). Der Kapitän ließ trotz der deutlichen Führung nie nach und ermahnte auch seine Mitspieler zur Konzentration. Steuerte zwei Treffer bei und war zudem auch als Vorbereiter erfolgreich.

TSV Bernhausen: Gavric – Vidic, Lujic (46. Ege), Sterian, Meinlschmidt – Milos – Rangelov (67. Henneh), Tomic (73. Böhmer), Demir (46. Jordacevic), Kranz (67. Walz) – Matanovic.

SC Geislingen: Ahmadi – Schmohl, Schöll, Musliu, Mayer (22. Volk, 46. Eyüpoglu) – Ahmeti, Sönmez (22. Damiano de Lucia, 61. Arsim Sitrefi) – Dias Matos, Özdemir, Niederberger (63. Zaher) – Ziegler.