Mustafa Zivali (rechts) hat wie seine Mitspieler Moral bewiesen und einen 0:2-Rückstand wettgemacht. Foto: Horst Dömötör

Der Kornwestheimer A2-Ligist gewinnt das Saisonfinale in Möglingen 4:2 (0:1).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit sah es am Sonntag so aus, als würde sich der TSC  Kornwestheim im Rennen um die Vizemeisterschaft in der Fußball-Kreisliga-A2 und damit die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation die Butter vom Brot nehmen lassen. 2:0 führte der Gastgeber TV  Möglingen, der vor dem Anpfiff zwei Punkte hinter Kornwestheim gelauert hatte – und nun also vorbeigezogen war.

Was vor großer Zuschauerkulisse überraschend war. Denn offensiv war der TVM bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte nicht in Erscheinung getreten. Dann aber mehrfach: Erst traf ein Möglinger den Innenpfosten (46.), dann überlistete Thomas Kilburg den TSC-Keeper Fedakar Korkmaz zur Führung. Und fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff traf der Heimstürmer Ismetcan Caglayan zum 2:0, als er einen lang geschlagenen Ball vor dem herauseilenden Keeper erreichte, einen Verteidiger umkurvte und ins Tor schob.

Kurz nach der Pause 0:2 in Rückstand

Doch Kornwestheim münzte seine deutliche spielerische Überlegenheit rechtzeitig in Tore um. Bis dato hatte der TSC zwei Schusschancen gehabt, die der TVM-Keeper jeweils per Faust entschärfte. Und in Minute 48, kurz vor dem 0:2, hatte Mustafa Zivali nach einer Ecke per Kopf die Latte getroffen. Es folgte aber Zählbares. Erst köpfte Gennaro Basile nach einer Flanke von Enes Kalan aus kurzer Distanz ein (58.). Und acht Minuten später stellte Kalan selbst den 2:2-Ausgleich her. Per direkt verwandeltem Freistoß über die Mauer ließ er dem Torhüter keine Chance.

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Damit stand Kornwestheim auf dem Relegationsplatz, und ließ – zumindest beim Spiel selbst – nichts mehr anbrennen. Im Gegenteil: Sedat köpfte erneut nach Kalan-Vorlage, diesmal eine Ecke, am langen Pfosten freistehend zum 3:2 ein.

Zuschauer rennen bei bei Tumult aufs Feld

Die Vorentscheidung? Mitnichten. Denn plötzlich wurde es turbulent. Der Kornwestheimer Reservespieler Eren Cantürk tauchte beim Torjubel vor der Möglinger Auswechselbank auf, es kam zum Handgemenge. Wegen einer Tätlichkeit bekam er schließlich die Rote Karte, er hatte seinem Gegenüber wohl ins Gesicht gegriffen. Wegen der Auseinandersetzung rannten zudem rund 20  Kornwestheimer Zuschauer quer übers Spielfeld und mischten sich in die Szenerie ein. Nach ein paar Minuten entspannte sich die Lage wieder, der Schiedsrichter klärte die Situation mit den Trainern beider Teams – und verzichtete auf einen Spielabbruch. Zur Folge hatte all das eine zehnminütige Nachspielzeit. Die nutzte der Spieler des Tages, Enes Kalan, noch für das 4:2, als er aus kurzer Distanz erfolgreich war.

Damit trifft der TSC am Sonntag, 15 Uhr, in Großglattbach auf den Vizemeister der A3-Staffel, die SpVgg Besigheim. Der Sieger der Begegnung trifft im Relegationsfinale in Möglingen auf den Sieger der Partie des Bezirksligisten TASV Hessigheim gegen den A1-Ligisten FC Marbach. „Wir werden heute noch gemütlich zusammensitzen und dann schauen, wie wir die Relegation angehen und was möglich sein wird“, sagt TSC-Vorstand Hakan Ayan. Er spricht von einem Sieg gegen Möglingen, bei dem man es „wie so oft in dieser Saison“ unnötig spannend gemacht habe. Das Team habe aber Moral bewiesen und sich gut zurückgekämpft. „Und die Tumulte waren natürlich komplett unnötig. Klar gehen die Emotionen mal hoch. Aber da muss man einen kühlen Kopf bewahren.“

TSC Kornwestheim: Korkmaz – Balci, Ercan, Durmus, Sahbaz – Ceyhan (90. Uzun), Succuro, Kalan (90. Sever), Yilmaz – Zivali, Basile (90. Dos Santos).