Jan Ackermann überzeugt insbesondere in der ersten Hälfte. Foto: Patricia Sigerist

Der SV Fellbach lässt im Gastspiel beim TSV Schwaikheim zahlreiche Chancen ungenutzt und muss am Ende die erste Niederlage dieser Landesliga-Saison hinnehmen – 0:1.

Schwaikheim - Jan Ackermann hat sich gestreckt, um die Flugbahn des Balles abrupt zu unterbrechen. Beim Handball oder Volleyball hätte er für diese Aktion Beifall erhalten. Allerdings zeigte der 25-Jährige seine Blockkünste am Sonntag auf dem Rasenplatz in Schwaikheim. Er wollte damit gegen einen seiner Meinung nach zu weit vorn ausgeführten Einwurf protestieren. Der Schiedsrichter Marco Zauner sah jedoch keinen Grund für diesen ungewöhnlichen Einwand und sprach den Fußballern des TSV Schwaikheim einen Freistoß zu. Zwar konnten Jan Ackermann und seine Teamgefährten des SV Fellbach den Ball zunächst über die Torauslinie lenken, dem anschließenden Eckstoß jedoch folgte in der 64. Spielminute ein Kopfball von Heiko Bernert zum 1:0-Endstand. „Wir waren in allen Belangen überlegen und gehen am Ende mit einer Niederlage vom Feld“, sagte der Trainer Marco Fischer. Nach den beiden deutlichen Siegen zum Auftakt dieser Landesliga-Saison mussten die Fellbacher in der dritten Partie erstmals ein Gegentor hinnehmen und daraufhin direkt dem Konkurrenten zum Erfolg gratulieren.

Zwei gute Chancen in der ersten Spielminute

Dabei durften die 270 Zuschauer zunächst den Eindruck gewinnen, dass die Gäste ihren positiven Trend fortsetzen würden. Hartnäckig in den Zweikämpfen, reaktionsschnell und temporeich – so präsentierten sich die Fellbacher um Jamie Miller und Timo Marx im zentralen Mittelfeld in der ersten Hälfte. Damit stellten sie die Schwaikheimer Defensive regelmäßig vor unlösbare Herausforderungen. Einzig den Schlussmann Simon Hieber wussten sie nicht zu überwinden. Philipp Röseke und Filip Jaric hätten ihre Mannschaft bereits in Führung bringen können, noch bevor der Sekundenzeiger das erste Mal die Startposition wieder überschritten hatte. Und auch Jamie Miller und Oguz Dogan verpassten es, an die zuletzt gezeigte Treffsicherheit der Gäste anzuknüpfen. „Vor allem mit der rechten Seite der Fellbacher hatten wir massive Probleme“, sagte der Schwaikheimer Trainer Antonio Guaggenti. Immer wieder konnten sich Jan Ackermann und Nikola Jelic mit sehenswerten Spielzügen gegen ihre Konkurrenten behaupten und ihren Nebenmännern zu vielversprechenden Möglichkeiten verhelfen. „Wir hatten Chancen für drei Spiele, hätten uns aber belohnen müssen“, sagte Marco Fischer.

Nach der Pause mehren sich die Unaufmerksamkeiten

Allerdings gelang seiner Mannschaft weder in der dominierenden Phase vor dem Halbzeitpfiff etwas Zählbares, noch nachdem die Teams die Seiten getauscht hatten. Vielmehr schlichen sich bei den SVF-Akteuren zunehmend Unaufmerksamkeiten ein. Die Präzision im Passspiel nahm ab, das Tempo, mit dem sie ihr Angriffsspiel initiierten, reduzierte sich, die Gastgeber gingen häufiger als Sieger aus den Zweikämpfen hervor. Nichtsdestotrotz hätte der SV Fellbach die Partie auch in der zweiten Hälfte für sich entscheiden können. Insbesondere nach Standardsituationen kamen der Kapitän Thomas Doser und seine Mitstreiter zu weiteren Möglichkeiten. Spätestens Simon Hieber allerdings beendete alle Versuche zuverlässig. Sein Gegenüber Philipp Gutsche musste derweil deutlich seltener entscheidend eingreifen. Jedoch ergänzten seine Vordermänner ihre temporären Unachtsamkeiten in einigen Situationen mit Unbedachtheiten. Wie Jan Ackermann, der mit seinem Block den einzigen Treffer der Partie einleitete. SV Fellbach: Gutsche – Ackermann, Doser, Hörterich, Mosca (79. Plaste), Jelic (72. Mutic), Marx, Miller, Jaric (46. Binder), Röseke (69. Catizone), Dogan.