Charalambos Parharidis: Tore und verwegene Einlagen Foto: Maximilian Hamm

Die Fußballer des SV Fellbach um Charalambos Parharidis müssen nach einer 2:0-Führung noch einmal zittern, gewinnen letztlich aber erneut in der Verbandsliga, diesmal mit 2:1 gegen Türkspor Neu-Ulm.

Mika Müller, gesperrter Innenverteidiger, tigerte auf der Tartanbahn herum und schlug dem Schiedsrichter Tobias Lauber eindringlich den umgehenden Abpfiff vor. Auf der Tribüne standen dem stellvertretenden Abteilungsleiter Jochen Pflüger die Befürchtungen ins Gesicht geschrieben. Doch kurz darauf sollte sich auch seine Miene aufhellen. Tekin Altun hatte erst in der Nachspielzeit den Anschlusstreffer für Türkspor Neu-Ulm erzielt; ein wenig länger noch – oder doch verdammt viel länger? – ließ der Unparteiische am Dienstagabend die Gastgeber zittern. Dann beendete er die Verbandsliga-Partie im Max-Graser-Stadion. Sehr zur Freude von Mika Müller und dessen Teamgefährten auf dem Rasen; mit dem 2:1 gegen überaus versierte Widersacher ist den Verbandsliga-Fußballern des SV Fellbach ein weiterer Erfolg gelungen, der zweite binnen weniger Tage.

 

Die Neu-Ulmer setzten ihre Vorteile nicht in einen zählbaren Vorteil um

Dieser Sieg allerdings war ein ganz anderer als jener davor beim VfL Sindelfingen. Vor nun fünf Tagen hatte die Mannschaft um den Kapitän Leon Braun durchweg überzeugend aufgespielt und entsprechend mit 2:0 gewonnen. Am Dienstag waren es sehr lange die Gäste aus Neu-Ulm, die überzeugend auftraten. In der ersten Hälfte liefen die Fußballer des SV Fellbach vor allem hinterher, mussten dank – aus ihrer Sicht – glücklicher Umstände aber keinem Rückstand hinterherlaufen. Die ballsicheren Gäste um den ehemaligen Zweitliga-Profi Alper Bagceci, 37, waren in jeder Hinsicht besser, setzten ihre Vorteile aber nicht in einen zählbaren Vorteil um. Das Fellbacher Team kam irgendwie ohne Gegentreffer in die Pause, und nach der Pause verloren sich die Nachteile.

Ibrahim Njie überzeugt erneut als Abwehrchef des SV Fellbach

Ioannis Tsapakidis, Cheftrainer und Sportlicher Leiter beim SVF, hatte sich im Vorfeld für die Rückkehr ins Max-Graser-Stadion eingebracht. Auf dem großen Rasenplatz, schwer zu bespielen, sollten die Gäste – nach einer Reihe von Coronafällen noch vor knapp zwei Wochen – Substanz einbüßen. Und tatsächlich: Die Reisegruppe aus Neu-Ulm konnte ihre Qualitäten zusehends seltener präsentieren, auch Nachlässigkeiten schlichen sich ein. „Uns fehlt einfach noch die Luft“, sagte der Sportliche Leiter Attila Tütüncü. Die Fellbacher Fußballer ihrerseits unterbanden in der zweiten Hälfte mit verstärktem Defensivverbund konsequenter die Bemühungen des Gegners. Niklas Greß half nach dem Seitenwechsel als Vierter in der Abwehr mit, die Neu-Ulmer vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Mit Niklas Greß gerieten die Akteure um den immer stärkeren

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Innenverteidiger Ibrahim Njie nur noch selten in Bedrängnis. Und vorne traf Charalambos Parharidis, nicht bloß deshalb an diesem Abend der Beste beim SVF. Der Mann mit der Nummer 17 gefiel am Dienstag als hartnäckiger Zweikämpfer und als zweifacher Torschütze. Beim 1:0 fand der Ball nach dem Schuss des 25-Jährigen über Bande ins Netz (55.). Dem 2:0 ging ein robuster Einsatz des Fellbacher Schlussmanns Philipp Gutsche voraus; den anschließenden Konter vollendete eben Charalambos Parharidis (73.).

Spät kam dann zwar noch einmal Spannung auf. Noch etwas später allerdings sah man Mika Müller nicht mehr auf dem Tartanbelag herumtigern und dem Schiedsrichter eindringliche Vorschläge unterbreiten. SV Fellbach: Gutsche – Jäkel, Njie, Baez Ayala, Braun, Parharidis (86. Binner), Hofmeister, Ferati (67. Miller), Koroll (46. Greß), Domic, Zimmermann (46. Yüksek).