Zurück zum Sport: Die Fußballer des SV Fellbach sind wieder gefordert. Foto: Patricia Sigerist

Suche nach Verstärkung über Staatsgrenzen hinweg: Die Verantwortlichen der Fellbacher Verbandsliga-Fußballer erwarten vielversprechende Trainingsgäste.

Fellbach - Ioannis Tsapakidis hat in den vergangenen Wochen noch mehr Videos analysiert als eh schon, ungezählte Male mit Spielerberatern kommuniziert. All die Vorarbeit im Hintergrund soll schon in den nächsten Tagen auf den Plätzen an der Esslinger Straße ihre Wirkung entfalten. Nach dem Vorbereitungsbeginn an diesem Montag werden am Dienstag zwei jener Fußballer in Fellbach erwartet, die beim Heimstudium ihrer Qualitäten Eindruck hinterlassen haben. Es sind Offensivspieler, die nach bis dahin gewonnener Einschätzung in der Verbandsliga „den Unterschied ausmachen können“, so Ioannis Tsapakidis, Sportlicher Leiter und Cheftrainer beim SV Fellbach. Der eine kommt aus Belgien, der andere hat sich schon in Polen an Fortschritten in seiner Laufbahn versucht. Beide wollen sich nach Vereinbarung bis zum 23. Januar an der potenziellen Wirkungsstätte präsentieren. Anfang nächster Woche reisen darüber hinaus zwei Defensivspezialisten an, einer aus den USA, einer aus Frankreich. „Es sind sehr starke Spieler mit individueller Klasse“, sagt Ioannis Tsapakidis vor dem persönlichen Kennenlernen: „Vielleicht ist der eine oder andere dabei, der uns weiterhelfen kann.“

Spieler sollen dazukommen, „die den Unterschied ausmachen können“

Denn die Fellbacher kommen auch in dieser Saison um Abstiegssorgen nicht herum. Fatih Ada, im Sommer vielversprechend gestartet, hat im Herbst nach erstaunlichem Abwärtstrend seine Bemühungen einstellen müssen. Ioannis Tsapakidis, Anfang November erneut als Cheftrainer eingesprungen, will sich bis Juni in Doppelfunktion einbringen. Vorrangiges Ziel – auch für die weitergehenden Pläne – ist der Verbleib in der Verbandsliga. Dafür darf nun in diesem Januar auch Verstärkung hinzukommen. Der Abschied von Tamás Herbály, der bereits vor dem Anpfiff der Runde nach Österreich zum VfB Hohenems abwanderte, entlastete ebenso das Budget wie zuletzt jener von Dominic Sessa (Weltreise) und Firat Kaya. Weil nunmehr aber auch drei Angreifer des ursprünglichen Kaders fehlen, dazu in Timo Marx (Kreuzbandriss) der erfahrenste Verteidigungsspezialist, haben die Verantwortlichen um den Abteilungsleiter Mathias Fischer die Suche intensiviert und über die Staatsgrenzen hinweg erweitert.

Warum die Fellbacher auf dem internationalen Markt zugange sind

„Es ist für uns sehr, sehr schwierig, hier sehr gute Spieler an Land zu ziehen“, sagt Ioannis Tsapakidis. Deshalb sind die Fellbacher nun – und wie schon zu Beginn des vorvergangenen Jahres – auch auf dem internationalen Markt zugange. Begrüßen diesmal überwiegend jüngere Akteure zur Probe, die für ihren Sport, für ihre Ambitionen und Träume, manches auf sich nehmen. Der SVF übernimmt Kost und Logis der Gäste. Entscheidungen über die Zukunft der Bewerber werden spätestens bis zum Ende der Wechselperiode am 31. Januar fallen. „Wir wollen ein Sprungbrett bieten“, sagt der 44-jährige Cheftrainer, der nach wie vor auch mit möglichen Zugängen aus der näheren Umgebung in Kontakt ist – darunter wohl ein überaus erfolgreicher Torjäger aus der Bezirksliga.

Für all diejenigen, die dann tatsächlich in kurzen Hosen der ersten Fellbacher Vertretung angehören werden, geht es am 20. Februar beim Tabellennachbarn TSV Crailsheim um den ersten Ligasieg 2022. Im besten Fall für Ioannis Tsapakidis und die ihm Anvertrauten entfaltet die Vorarbeit samt Videostudium ihre Wirkung auch – und nicht zuletzt – an jenem Sonntag in knapp sechs Wochen zum Start der Verbandsliga-Rückserie.