Sebastian Liebenstein freut sich auf die Begegnung mit dem Tabellenführer. Foto: Yavuz Dural

Sebastian Liebenstein, Mitglied der Abteilungsleitung, zur Aufholjagd des SV Bonlanden in der Landesliga und dem nun anstehenden Spitzenspiel.

Bonlanden - Sie sind die Mannschaft der Stunde in der Landesliga: fünf Siege in Serie, nun Tabellenplatz vier. Und als Nächstes empfangen die Fußballer des SV Bonlanden am Samstag den Herbstmeister SC Geislingen zum Spitzenspiel – sofern coronabedingt nicht zuvor noch etwas in die Quere kommt. Wie Sebastian Liebenstein von der Abteilungsleitung der Filderstädter das bisherige Abschneiden und die momentane Situation einordnet, sagt er in unserem „Mittwochswort“.

 

Herr Liebenstein, der SC Geislingen hat sich am Wochenende durch einen 2:1-Sieg in Echterdingen die Herbstmeisterschaft gesichert. Verdient?

Ich denke schon. Für mich ist das nicht überraschend gekommen. Die Geislinger haben aus meiner Sicht in dieser Saison den mit Abstand stärksten Mannschaftskader und stellen bei Halbzeit nun eben auch die beste Mannschaft des Feldes. Und das geht auch so in Ordnung.

Ihre Bonlandener belegen zur Halbzeit den vierten Platz, dies mit vier Zählern Rückstand auf Geislingen. Wäre sogar noch mehr drin gewesen?

Ja und nein. Wie viele unserer Ligakonkurrenten hatten wir aufgrund des frühen Saisonstarts im August eine hohe Urlauberzahl zu verzeichnen. Deshalb war uns allen klar, dass es einen gewissen Zeitraum brauchen wird, bis wir über eine eingespielte Mannschaft verfügen. Obendrein galt es, die vielen neuen und jungen Spieler in unserem Kader zu integrieren. Unter diesen Voraussetzungen, finde ich, haben wir eine richtig gute Hinrunde gespielt.

Nach dem Abgang Ihres Torjägers Caglar Celiktas im Sommer nach Echterdingen gab es dann auch noch jede Menge Verletzungspech. . .

Das ist richtig. Ich denke dabei vor allem an Alexander Ringger. Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns und ein toller Typ, den wir nach seinem Kreuzbandriss schmerzlich auf dem Rasen vermissen. Außerdem standen uns ja in Sascha Häcker und Ugur Yilmaz weitere Stützpfeiler verletzungshalber in den vergangenen Monaten nur bedingt zur Verfügung. Umso größer ist mein Respekt, wie sich unsere Mannschaft geschlagen hat.

Die Derbyniederlage Mitte Oktober in Echterdingen war ein Wendepunkt – danach hat Ihre Mannschaft keinen einzigen Punkt mehr abgegeben. Was ist seither passiert?

Sie sagen es: diese völlig unnötige Niederlage in Echterdingen war der Wendepunkt – und zunächst einmal aber vor allem auch der absolute Tiefpunkt. Danach haben wir viele Gespräche mit unseren Spielern geführt, um jedem die gefährliche Situation zu verdeutlichen, in der wir uns damals befunden haben. Umso erstaunlicher ist nicht nur für mich die Reaktion, die unsere Mannschaft gezeigt hat. Jeder Einzelne hat sich noch mehr reingehängt, um das drohende Abrutschen in Richtung Abstiegszone unter allen Umständen zu verhindern. Da ist ein Ruck durch das ganze Team gegangen.

Zuletzt gab es fünf Siege in Serie, außerdem wurden die vergangenen sieben Heimspiele allesamt gewonnen. So gesehen kommt die Partie gegen die erwähnten Geislinger eigentlich zum genau richtigen Zeitpunkt. . .

Das stimmt. Zunächst einmal müssen wir aber abwarten, welche konkreten Maßnahmen die Politik zur weiteren Eindämmung der Coronasituation noch beschließen wird. Ich würde mir wünschen, dass der Amateursport nicht davon betroffen ist. Schließlich gibt es einen klaren Regelkatalog, an den wir uns alle seit Monaten halten müssen.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Spielabsagen-Option des Verbands? Würden Sie selbst davon Gebrauch machen?

Mit einer Bewertung tue ich mich momentan schwer. An eine Absage haben wir in Bonlanden aber zu keinem Moment gedacht. Ich hoffe sehr, dass wir am Samstag gegen Geislingen spielen können und dann ein geiles und packendes Spiel erleben werden.