Da Torwart Ralf Fährmann zwei Elfmeter hält, besiegt Schalke seinen Erzfeind Borussia Dortmund.

Gelsenkirchen - Der erste Titel der 49. Bundesliga-Saison geht an den FC Schalke 04. Nach torlosen 90 Minuten gewann der Pokalsieger mit einem 4:3 im Elfmeterschießen gegen den deutschen Fußball-Meister Borussia Dortmund den Supercup.

Vor 61.673 Zuschauern in der ausverkauften Veltins-Arena avancierte Ralf Fährmann im Showdown vom Punkt zum Matchwinner. Der Schalker Torwart parierte die Strafstöße von Kevin Großkreutz und Ivan Perisic. Damit gelang den Schalkern der erste Triumph im Supercup und die erhoffte Revanche für die bittere 1:3-Heimschlappe in der vorigen Saison.

"Ich denke, wir haben heute Selbstvertrauen getankt"

„Das ist super für uns und mir tut es auch gut in der momentanen Situation“, sagte Fährmann, der in die großen Fußstapfen von Nationaltorhüter Manuel Neuer tritt. Verteidiger Benedikt Höwedes meinte, seine Mannschaft könne nun frohen Mutes in die am 5. August startende Bundesliga-Saison gehen: „Ich denke, wir haben heute Selbstvertrauen getankt.“

Jürgen Klopp war trotz der Niederlage seiner Elf nicht unzufrieden. „Wir haben über weite Strecken ein gutes Fußballspiel gezeigt. Wir haben viele Spielanteile gehabt“, sagte der Dortmunder Trainer. Anders als beim Sieg im „Liga! total-Cup“ von Mainz mangelte es der Borussia, die auf Marcel Schmelzer, Neven Subotic, Jakub Blaszczykowski, Lucas Barrios und Antonio da Silva verzichten musste, zunächst an der Leichtigkeit vergangener Tage.

Zwar erwischte der Meister den besseren Start und war bei einem Kopfball von Sebastian Kehl (5.) an den Pfosten der frühen Führung nahe, tat sich danach im Spiel nach vorn aber phasenweise schwer. Die klug gestaffelte Schalke-Abwehr bereitete Ballkünstlern wie Shinji Kagawa und Mario Götze anfängliche Probleme.

Erst nach einer Möglichkeit der Schalker durch Höwedes (16.), dessen Kopfball knapp über das Tor strich, fanden die Gäste besser in die Partie. Auch ohne großen Glanz übernahmen sie die Regie und erarbeiteten sich gute Chancen. Doch wie schon in der vorigen Meistersaison offenbarten sich Schwächen im Abschluss: Kevin Großkreutz (23.), Ilkay Gündogan (27.) und Robert Lewandowski (43.) scheiterten an Keeper Fährmann, der in seinem ersten Auftritt vor großer Kulisse seit seiner Rückkehr zum FC Schalke einen nervenstarken Eindruck hinterließ. Entlastungsangriffe des Pokalsiegers blieben Mangelware: Angesichts des wachsenden Drucks beschränkten sie sich bis zur Pause auf die Defensivarbeit.

"Das habe ich selten erlebt"

Daran sollte sich auch nach Wiederanpfiff nichts ändern: Dortmund dominierte, Schalke reagierte. Doch aus der Überlegenheit schlug Dortmund weiterhin kein Kapital. Nach feinem Zuspiel von Götze verfehlte Lewandowski (47.) mit einem Flachschuss aus 16 Metern knapp das Tor. Zehn Minuten später klärte Schalke-Manndecker Höwedes in höchster Not kurz vor der Linie. Die größte Chance vergab Götze (60.), der aus kurzer Distanz ebenfalls in Fährmann seinen Meister fand. „So viele 100-prozentige Chancen wie wir heute vergeben haben, das habe ich selten erlebt“, sagte Gündogan.

Erst in Schlussphase befreiten sich die „Königsblauen“ vom Druck und kamen zu guten Möglichkeiten: So scheiterte Jan Moravek (74.) in aussichtsreicher Position an BVB-Torhüter Roman Weidenfeller. Trotz zahlreicher Torchancen musste am Ende das Elfmeterschießen entscheiden.