Freibergs Trainer Roland Seitz bewertet die vor dem Duell bei dem FC Astoria Walldorf positiv. Foto: Pressefoto Baumann

Vier Spiele hat der SGV Freiberg noch auf der Agenda vor der Winterpause. Coach Roland Seitz hofft auf Punkte und damit auf eine sorgenfreie Zeit.

23 Punkte hat der SGV Freiberg vor dem letzten Vorrundenspiel bei Astoria Walldorf gesammelt und steht in der Regionalliga auf einem einstelligen Platz. Coach Seitz ordnet die Hinrunde ein.

 

Herr Seitz, welche Note würden Sie ihrem Team nach 16 Spieltagen vergeben und warum?

Ich bin kein Freund von Noten, weil es nicht gerecht ist – wo fängt man an und wo hört man auf? Ich sage, wir können alle nach einem erneuten fast kompletten Umbruch mehr als zufrieden sein mit dem bisherigen Verlauf. Die nächsten vier Begegnungen werden schon ein bisschen zeigen, ob wir auf eine sorgenfreie Zeit nach der Winterpause hoffen dürfen, oder ob wir wieder in die Bereiche reinrutschen, wo es gefährlich werden kann.

Wie haben Sie es geschafft, dass die Mannschaft nach einem kleinen Tief zurück in die Spur gefunden hat?

Gut, dass sie das Wort Krise nicht verwenden, denn die sehe ich erst, wenn man mal sechs oder sieben Spiele nicht gewinnt und man dann auch den Glauben verliert. Das war bei uns nie der Fall. Drei Niederlagen in Serie waren dabei, aber dann auch das Highlight mit dem Pokalsieg bei den Stuttgarter Kickers und dem Sieg in Bahlingen. Es war eher eine Berg- und Talfahrt. Und anders als die Medien bewerten wir Spiele nicht nur nach dem Ergebnis. Wir haben gegen den FSV Frankfurt, die TSG Hoffenheim II und auch den SC Freiburg II sehr gut ausgesehen und die Spiele erst in der Nachspielzeit hergegeben. Diese Teams stehen in der Tabelle jetzt auf Platz eins, zwei und vier. Und wir haben die Kunst beherrscht, in den Partien gegen Mannschaften wie Kassel, Villingen oder Gießen, die auch um den Klassenerhalt kämpfen, zu punkten. Da kann ich vor der Mannschaft nur den Hut ziehen, vor dem was sie bislang geleistet hat.

Wie bewerten Sie die Integration der neuen Spieler und gibt es Akteure, die Sie herausheben wollen?

Das sind alles wieder gute Jungs, die wir dazu geholt haben. Der eine benötigte eine etwas längere Eingewöhnung wie zum Beispiel Niklas Tarnat oder Halil El-Helwe, die sich inzwischen zu Topspielern entwickelt haben. Gal Grobelnik und Dennis Owusu wiederum kamen aus Fulda, wo sie länger kein Training bekommen haben. Die mussten sich bei uns erst mit neuen Inhalten beschäftigen und haben das gut hinbekommen und Luca Stellwagen, der nach der Winterpause kam, hat sich auch reingebissen. Und so tragen alle ihren Teil zur guten Entwicklung bei.

Sie haben derzeit einen kleinen Lauf. Was ist noch möglich in der Rückrunde?

Ich traue uns auch weiter konstant gute Leistungen zu. Vor der Pause sind es wie gesagt noch vier Spiele – drei davon auswärts, was uns bei zehn Punkten in der Fremde nicht erschreckt. Mit Steinbach und den stets als Titelfavoriten gehandelten Offenbachern stehen uns noch zwei schwere Kaliber ins Haus. Aber man sieht beim Blick auf die Ergebnisse, dass in dieser Liga alles möglich ist. Wir wollen so schnell wie an die 30 Punkte hinschnuppern bis im März, denn man weiß nicht, ob es am Ende drei oder sogar fünf Absteiger sein werden. Und wir werden bald auch wieder mehrere Optionen haben. Bei Simon Klostermann und Tino Bradara wird es wohl erst nach Weihnachten klappen, aber Yannick Osee und Armend Qenaj haben schon wieder trainiert und werden in Walldorf zumindest auf der Bank sitzen.

Mit welchem Gefühl fahren Sie nach Walldorf?

Wir haben schon oft gegeneinander gespielt. Die spielen einen guten Ball, viele Spieler wurden in Hoffenheim ausgebildet und sie waren bislang sehr heimstark. Aber in den vergangenen vier Partien haben sie nur zwei Punkte geholt. Und mir macht Mut, dass wir in Auswärtsspielen auch schon zehn Punkte geholt haben. Ein gutes Ergebnis ist für uns deshalb durchaus machbar.