Nach „Kicker“-Informationen steht das Spiel FSV Frankfurt gegen TSV Steinbach Haiger unter dem Verdacht, manipuliert worden zu sein. Die Regionalliga Südwest GmbH erklärte gegenüber unserer Redaktion, dass sie zur Aufklärung des Sachverhalts intern beitragen möchte.
Nach „Kicker“-Informationen steht eine Begegnung der Fußball-Regionalliga Südwest unter dem Verdacht, manipuliert worden zu sein. Es handelt sich um das Spiel zwischen dem FSV Frankfurt und dem TSV Steinbach Haiger. Die Partie fand am 7. Oktober statt und endete mit einem 3:0-Auswärtssieg des TSV. Eine Woche später holten die Frankfurter ein 0:0 bei den Stuttgarter Kickers.
Wie der „Kicker“ aus Buchmacherkreisen erfuhr, wurden beim Spiel in Frankfurt auffällige Beträge auf eine Steinbacher Führung zur Halbzeitpause gesetzt. Sowohl Zeitpunkt als auch Höhe der Einsätze entsprächen laut vertraulichen Gesprächen mit Quellen nicht dem üblichen Muster für Spiele aus der Regionalliga. Zur Pause lag der FSV dann auch in der Tat mit 0:2 zurück.
Maximilian Ziegler-Freisinger, der Geschäftsführer der Regionalliga Südwest GmbH, wollte sich zum konkreten Fall nicht äußern, sagte aber gegenüber unserer Redaktion: „Wir nehmen das Thema grundsätzlich sehr, sehr ernst und möchten auch zur Aufklärung des Sachverhalts intern beitragen.“ Schon vor der Saison habe man mit den Vereinen die Thematik erörtert: „Für uns ist das Ganze von hoher Relevanz, wir setzen uns gemeinsam mit den Clubs auch damit auseinander, wie man präventiv dagegen vorgehen kann“, erklärt Ziegler-Freisinger.
Weiterleitung ans BKA
Im konkreten Fall habe laut „Kicker“ das für Sport zuständige Bundesministerium des Innern (BMI) bestätigt, dass es Verdachtsmomente gibt. Ein Sprecher habe auf Anfrage mitgeteilt: „Aus dem Umfeld der Nationalen Plattform (eine beim BMI angesiedelte Stelle zur Bekämpfung von Manipulation von Sportwettbewerben, d. Red.) erreichte das Bundesministerium des Innern und für Heimat der entsprechende Hinweis eines Wettanbieters bezüglich eines möglichen Manipulationsversuches.“ Das Ministerium habe den Hinweis sowohl an das zuständige Bundeskriminalamt (BKA) sowie an die Meldestelle Sportmanipulation weitergeleitet.
In der Tat fielen die beiden Steinbacher Tore der mutmaßlich betroffenen ersten Halbzeit nach individuellen, aber handelsüblichen Fehlern, die in dieser Form eben auch bei Profifußballern vorkommen. Eine krasse Auffälligkeit vor den Treffern ist weder bei Spielern noch beim Schiedsrichter auszumachen im Video-Studium. Wie üblich, gilt die Unschuldsvermutung. Wie das Fachmagazin berichtet, würden laut Buchmachern die Wetteinsätze und der Wettverlauf jedoch eine deutliche Sprache sprechen.
Wettanbieter scannen durch Monitoring-Partner wie die International Betting Integrity Association (IBIA), das Global Lottery Monitoring System (GLMS), Sportradar oder Genius Sports den Markt nach auffälligen Wettquoten. „Auch wir von der Regionalliga Südwest und natürlich der gesamte DFB sind Teil des bundesweiten Screenings des gesamten Wettmarkts“, sagte Ziegler-Freisinger.