Kushtrim Lushtaku kann sich in seinem zweiten Spiel über die ersten drei Punkte freuen: Die SGV Freiberg gewinnt gegen SC Freiburg II.
Diesmal waren es keine fünf wie im Hinspiel, sondern nur ein Bundesliga-Profi, der den SC Freiburg II gegen die SGV Freiberg im Regionalliga-Spiel unterstützte. Für Florent Muslija muss es aber ein Kulturschock gewesen sein, als er am Samstagnachmittag im Wasen-Stadion auflief. Wie befürchtet war der Rasen in Freiberg in keinem guten Zustand. Der Regen der vergangenen Tage hatte den Platz aufweichen lassen. Entsprechen wenig Halt hatten die 22 Akteure auf dem Feld. „Es war brutal schwer, heute hier zu spielen. Vor allem für zwei Mannschaften wie wir und Freiburg, die gerne den Ball laufen lassen“, sagte Freibergs Cheftrainer Kushtrim Lushtaku im Anschluss an den 2:0-Sieg im Verfolgerduell.
Sein Gegenüber Bernhard Weis wollte dies aber nicht als Ausrede für die bittere Niederlage zählen lassen: „Beide Teams müssen darauf kicken, aber wir haben heute sehr viel Lehrgeld bezahlt, weil wir es nicht geschafft haben, unser Spiel umzustellen“, sagte der sichtlich gefrustete 48-Jährige. Insbesondere in der ersten Hälfte hatten die Gäste große Probleme mit dem Untergrund. Immer wieder rutschten die Spieler der Bundesliga-Reserve aus. Auch Muslija, der nach seiner Sprunggelenkverletzung im zentral offensiven Mittelfeld das Spiel der Freiburger U 23 lenkte, versprang mehrfach der Ball auf dem holprigen Rasen.
Alberico und Osée ersetzen Qenaj und Moos
Die Gastgeber, bei denen im Vergleich zum 1:1-Unentschieden gegen den FSV Frankfurt in der Vorwoche Domenico Alberico für Armend Qenaj und Yannick Osée anstelle des gelb-rot-gesperrten Nico Moos in der Startelf standen, nahmen die Gegebenheiten deutlich besser an und ließen in der ersten Hälfte defensiv kaum Torchancen zu. Überwiegend spielte sich die Partie im Mittelfeld ab. Beide Mannschaften bearbeiteten sich intensiv und lieferten sich harte Zweikämpfe. Torchancen hatten, wenn dann die Freiberger – wirklich gefährlich waren die Kopfbälle von Alberico (18.) und Osée (25.) jedoch nicht.
Ratlos ließ beide Trainer nach dem Spiel die Situation zurück, die sich in der 29. Minute abspielte. Nach einem doppelt ausgeführten Abschlag von SC-Keeper Jaaso Jantunen entschied Schiedsrichter Maximilian Lotz auf indirekten Freistoß. „Der Schiedsrichter hat versucht, es mir zu erklären, verstanden habe ich es nicht“, sagte der Freiburger Trainer Weis später. Hilal El-Helwe war es selbstverständlich völlig egal, der Freiberger Angreifer jagte den Ball nach kurzem Antippen seines Mitspielers ins rechte obere Eck – die elf auf der Torlinie aufgereihten Gäste konnten gegen den platzierten Schuss nichts ausrichten.
SC Freiburg II sorgt für Druck
In der zweiten Hälfte waren die Gäste dann deutlich besser in der Partie. Die SGV Freiberg hingegen war nun passiver und geriet zunehmend unter Druck. „Es war wichtig, dass wir in dieser Phase keinen Gegentreffer kassiert haben“, sagte Lushtaku, der stolz darauf war, wie seine Spieler sich immer wieder in Flanken und Abschlüsse des SC Freiburg II warfen. Und wenn ein Schuss mal auf das Gehäuse der Gastgeber flog, dann parierte der glänzend aufgelegte Michael Gelt im Kasten der SGV Freiberg.
Noch viel wichtiger als die Null hinten war der Wirkungstreffer in der 69. Minute. Nach einer Flanke von Rechtsverteidiger Linus Weik stand der kurz zuvor eingewechselte Armend Qenaj goldrichtig und traf per Volley zum 2:0.
Couragiert verteidigte der Tabellenfünfte seine Führung und bleibt somit auch im elften Spiel in Folge ungeschlagen. Für Kushtrim Lushtaku war es der erste Sieg im zweiten Spiel als Hauptübungsleiter. Der 35-Jährige rückte in der Winterpause vom Co-Trainer zum Chefcoach auf und ersetzte den zum FC 08 Homburg abgewanderten Roland Seitz.
„Auf dieser Leistung wollen wir aufbauen“, sagte der glückliche Lushtaku. Denn bereits am kommenden Sonntag steht um 14 Uhr bei der TSG Hoffenheim II ein weiteres Spitzenspiel an.
SGV Freiberg: Gelt – Stellwagen (90. Manegold), Pisot, Osée, Weik – Kehl-Gomez (90. Pietzsch), Tarnat – Petö (65. Qenaj), Alberico (65. Berisha) – El-Helwe (76. Maroudis), Grobelnik.