Freibergs Neuzugänge Dennis Owusu und Gal Grobelnik treffen auf ihren Ex-Club SG Barockstadt Fulda-Lehnerz
Kaum haben sie sich richtig eingelebt – da sind sie auch schon wieder weg. Ganz so dramatisch ist die Lage nicht, aber es fällt schon auf in der Regionalliga Südwest, dass viele Spieler die vierte Liga als Plattform nutzen, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Das ist beim SGV Freiberg nicht anders. Auch für die beiden Zugänge Dennis Owusu und Gal Grobelnik wird der Club am Wasen wohl auch nur eine Zwischenstation bleiben. Es ist ein unsteter Zustand. Ständig ein neuer Verein, ein neues Umfeld, eine neue Wohnung. Das muss man mögen.
Aber wenn man sich doch noch den Traum vom Profifußball erfüllen will, dann muss man sich diesem Leben stellen. Das Duo geht offen damit um, dass Freiberg auch nur eine Episode werden kann. „Perspektivisch möchte ich in Deutschland den Sprung in den Profifußball schaffen“, sagt Gal Grobelnik. Freiberg ist seine zweite Station in der Fremde – vor einem Jahr wechselte er vom slowenischen Zweitligisten ND Beltinci zum Ligarivalen SG Barockstadt Fulda-Lehnerz, gegen den er an diesem Samstag (14 Uhr) zusammen mit seiner neuen Mannschaft antreten wird.
Auch Dennis Owusu kam aus Fulda nach Freiberg nach einer ebenfalls kurzen Verweildauer von nur eineinhalb Jahren. Dabei kam er auf 45 Einsätze, erzielte er drei Tore und bereitete neun weitere vor. „Ich habe mich in Fulda wohlgefühlt, aber Freiberg bietet deutlich professionellere Bedingungen“, sagt der 23-Jährige. Es ist aber auch bis nach Nordhessen durchgedrungen, dass Freiberg sehr gut als Sprungbrett für weitere Ambitionen taugt: Mit Filimon Gerezgiher (SV 07 Elversberg) und Emir Kuhinja (1. FC Magdeburg) haben es zuletzt zwei Akteure in die 2. Bundesliga geschafft. Das liegt auch an Trainer Roland Seitz, dem es Spaß macht Talente zu fördern und zu fordern. „Es sind beide gute Jungs und haben sich auf Anhieb einen Stammplatz erspielt“, sagt der Coach des SGV Freiberg.
Viel Vertrauen von Freibergs Team für die Neuen
Dennis Owusu musste sich erst an das neue System und die Anforderungen von Seitz gewöhnen. „Ich bin aber gut in meinen Rhythmus gekommen, aber natürlich klappt noch nicht alles“, sagt der gebürtige Gießener. Die Stärken des quirligen Außenbahn spielers liegen in seiner Dynamik, schnellen Dribblings, und er ist der ideale Konterspieler. „Man spürt, das Vertrauen des Trainers und der Mannschaft“, sagt er. Und er wird angetrieben, doch noch den Sprung in eine höhere Liga zu schaffen.
Einen ähnlichen Plan verfolgt auch Gal Grobelnik, der nach Freiberg gekommen ist um Tore zu schießen – mit drei Treffern hat er das schon eindrücklich untermalt. „Ich bin ein schneller und cleverer Spieler und bin in der Box gefährlich“, schildert der 23-Jährige seine Vorzüge. Privat kocht der Torjäger sehr gerne – am liebsten mit seiner Freundin Tina und hat sich mit Cristiano Ronaldo ein starkes Vorbild genommen. „Ich mag seine Mentalität“, sagt Grobelnik. Dem Spiel des SGV soll er mehr Tiefe und Speed geben und verfügt über einen überlegten Abschluss im Strafraum. In Fulda besaß er noch einen Vertrag bis 2025. Der Club hatte aber zwei neue Stürmer verpflichtet. Er sah seinen Stammplatz gefährdet. „Jetzt bin ich zu einem besseren Verein gewechselt. Das Ziel hier muss sehr hoch sein, wir gucken nach oben.“
Freiberg möchte in einen Flow kommen
Für beide wird es ein besonders Spiel werden. „Man sieht die alten Kollegen wieder. Die SG wird wohl wie gewohnt mit ihrer defensiven Kompaktheit agieren“, sagt Owusu. Sein Team habe bei den Siegen im Pokal und in Bahlingen offensiv eine Schippe drauf gelegt. „Das müssen wir jetzt gegen Fulda fortsetzen und vielleicht in einen ähnlichen Flow kommen wie in der vergangenen Runde.“ Roland Seitz traut dem Duo den nächsten Schritt zu: „Sie sind beide jung und deshalb in ihrer Entwicklung noch nicht am Ende“, sagt der Coach, der sie jedoch möglichst lange in seinem Ensemble spielen sehen will.