Der Schmidener Oliver Barth (rechts) kann mit dem VfR Aalen den Abstieg aus der zweiten Bundesliga nicht vermeiden. Foto: dpa

Noch ist nicht entschieden, wie es für den 35-Jährigen aus Schmiden und den Zweitliga-Absteiger VfR Aalen weitergehen wird. Giuseppe Catizone, 37, überlegt, ob er in Schwäbisch Gmünd noch eine Saison dranhängt. Der SV Fellbach ist in der Landesliga seine Sorgen noch nicht los.

Fellbach - Die Fußballer des SV Fellbach haben in der Landesliga noch ein Heimspiel vor sich. Daheim spielen dürfen sie aber nicht mehr. Die abschließende Begegnung nach der Auswärtspartie am Samstag, 15.30 Uhr, bei der SG Sonnenhof Großaspach II muss dem 35. Deutschen Evangelischen Kirchentag weichen, der sich vom 3. bis 7. Juni in und rund um Stuttgart ereignen wird – auch in Fellbach. Deshalb zieht das Team um den Trainer Markus Kärcher am 6. Juni um und tritt um 17 Uhr beim Nachbarn in Schmiden gegen den Tabellenführer und designierten Verbandsliga-Aufsteiger TSV Ilshofen an. Der Ortswechsel ist gerade durchaus noch dazu angetan, den Fellbacher Fußballern und Verantwortlichen Sorgen zu bereiten. Das Heimspiel ist ja nicht wirklich eines, weil keines an vertrauter Wirkungsstätte. Und nach dem 2:2-Unentschieden vom Freitag gegen die SKV Rutesheim kann es passieren, dass der SV Fellbach gegen den Meister noch Zählbares braucht. Der Gastgeber um den zweifachen Torschützen Ferdi Ayaz, unseren Spieler des Tages, steigerte sich zwar nach einer kümmerlichen ersten Spielhälfte, der Punkt allerdings kann in den Fellbacher Reihen noch nicht zur Beruhigung beitragen. Der Tabellenelfte hat an Pfingsten seinen Vorsprung auf die Abstiegskandidaten SpVgg 07 Ludwigsburg, Tura Untermünk heim, SV Kornwestheim (vier Punkte) und FC Marbach (fünf Punkte) behauptet. Sie alle können den SVF aber noch einholen (wenn auch nicht alle zusammen wegen der Konstellation an den ausstehenden Spieltagen) und in die bedrohte Zone durchreichen; nur der Tabellenletzte SV Leingarten um seinen zur Neckarsulmer SU wechselnden Torjäger Yannick Titzmann (24 Treffer) ist abgestiegen. Die Fellbacher können die Restzweifel beseitigen, indem sie in Aspach gewinnen – dann hätten sie am 6. Juni in Schmiden definitiv keine Sorgen mehr.

Für Oliver Barth, 35, hat die Saison einen unschönen Ausgang genommen. Der Fußballer mit Schmidener Vergangenheit spielte seit 2012 beim VfR Aalen in der zweiten Bundesliga, nun ist die Mannschaft nach drei Jahren abgestiegen. Beim 1:2 zum Abschluss am Sonntag in Nürnberg führte Oliver Barth das Team als Kapitän auf den Rasenplatz. Wegen wiederholten Verstoßes gegen Lizenzierungsauflagen waren dem Verein in dieser Runde zwei Punkte abgezogen worden, insgesamt hat der Tabellenletzte jetzt fünf Punkte Rückstand. Der Abwehrspieler Oliver Barth erzielte zwei Treffer für den VfR Aalen, sein Vertrag gilt auch für die dritte Liga. Doch auch für diese dritte Liga hat der Verein vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) Auflagen bekommen; es ist also noch nicht sicher, ob gar ein Neustart in den Amateurligen nötig wird. In der Jugend war Oliver Barth beim VfB Stuttgart am Ball, Anfang dieses Jahrtausends spielte er beim SV Fellbach in der Verbandsliga, bevor es ihn zu den Stuttgarter Kickers zog. Später war er auch beim SC Freiburg in der Bundesliga aktiv. Dieser ehemalige Verein von Oliver Barth muss nun – nach einem nervenaufreibenden Saisonfinale, in dem der VfB Stuttgart sich retten konnte – auch absteigen: in die zweite Liga. Die Zukunft von Oliver Barth dagegen ist noch offen. Sorgenfrei blickt dagegen Mario Marinic in die Zukunft. Der 30-jährige spielt mit der TSG Backnang eine erfolgreiche Saison in der Verbandsliga. Zwei Spieltage vor dem Saisonende steht die Mannschaft um den Trainer Markus Lang auf dem siebten Tabellenplatz. Ein beachtlicher Erfolg für den Aufsteiger, der sich in der vergangenen Runde noch mit dem TV Oeffingen in der Landesliga duelliert hatte. Am Samstag gewann die TSG Backnang beim Tabellenletzten FC Wangen mit 4:1, Mario Marinic hat selbstverständlich auch getroffen. Der Stürmer mit dem ausgereiften Torriecher hat in dieser Spielzeit bereits 18 Treffer markiert und ist damit mit Abstand bester Schütze seines Teams. „Ich spüre mein Alter, aber ich weiß immer noch, wo das Tor steht“, sagte Mario Marinic, der auch in der nächsten Saison bei der TSG Backnang spielen wird. Zuvor war er beim SV Fellbach, beim TV Oeffingen, beim VfB Neckarrems und in der Regionalliga beim VfR Aalen aktiv. Das war im Jahr 2011, also noch bevor Oliver Barth nach Aalen gewechselt ist. Auch der ehemalige Fellbacher Dennis Fürst steht im Kader der TSG Backnang, nach drei Kreuzbandrissen hat er jedoch schon lange nicht mehr gespielt. Am vergangenen Freitag hat Mario Marinic auch mal wieder beim SV Fellbach vorbeigeschaut und war ein wenig enttäuscht vom 2:2-Unentschieden gegen den Tabellenvierten SKV Rutesheim: „Zwei bis drei erfahrene Spieler würden dem Team guttun.“ Ob er sich eine Rückkehr nach Fellbach vorstellen kann? „Ich bin zurzeit glücklich in Backnang, wir haben eine gute Mischung von jungen und erfahrenen Spielern“, sagte Mario Marinic, der in Waiblingen arbeitet und dreimal wöchentlich ins Training fährt. Ambitionen in höhere Ligen hat der 30-Jährige mittlerweile nicht mehr.

In gewisser Weise ist der Fellbacher Giuseppe Catizone, 37, ein Nachbar von Mario Marinic. In der Verbandsliga belegt er mit seinem Verein 1. FC Normannia Gmünd den sechsten Platz und weist einen Punkt mehr auf als die TSG Backnang. Am Samstag gewann das Team beim FC Olympia Laupheim mit 1:0, Giuseppe Catizone führte es als Kapitän auf das Feld. In der Jugend war der 37-jährige Mittelfeldspieler, der in dieser Runde sieben Treffer erzielte, beim SV Fellbach am Ball, dann spielte er beim VfB Stuttgart in der Bundesliga und anschließend auch bei den Stuttgarter Kickers. Seit 2007 ist Giuseppe Catizone Spieler beim 1. FC Normannia Gmünd, sein Trainer ist Beniamino Molinari, der zuvor selbst als Spielführer auf dem Platz stand. Sein Trainer war damals Alexander Zorniger, der 2009 als Assistenztrainer von Markus Babbel zum VfB Stuttgart wechselte. Zur nächsten Saison wird Alexander Zorniger Cheftrainer beim erneuerungsbedürftigen Bundesligisten; als sein Co-Trainer war erst auch Beniamino Molinari im Gespräch. Giuseppe Catizone indes wird Ende dieser Woche entscheiden, ob er noch ein Jahr dranhängt beim 1. FC Normannia Gmünd, bei dem auch der ehemalige Fellbacher Daniel Glück sein Mitspieler ist. „Die Rückrunde läuft gut für uns, das ist schon eine Vorbereitung auf die nächste Saison; der Verein will wieder aufsteigen“, sagte Giuseppe Catizone, dem offenbar auch Anfragen – zum Beispiel aus der Landesliga – als Trainer vorliegen. „Eigentlich war mein Wunsch, meine Spielerkarriere in Fellbach zu beenden, aber irgendwie sind wir nie zusammengekommen.“