Der türkischstämmige Gündogan soll sein erstes Pflichtspiel fürs deutsche Nationalteam absolvieren.

Mainz - Bundestrainer Joachim Löw will sich im Wettstreit mit der Türkei um hierzulande aufgewachsene Fußballspieler türkischer Abstammung die Dienste von Ilkay Gündogan sichern. Der Bundestrainer plant, den 20 Jahre alten Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund nach dessen Einsatz in der deutschen U 21-Auswahl am Donnerstag in der EM-Qualifikation gegen Bosnien-Herzegowina zum A-Team zu holen. Dies kündigte Löw am Dienstag in Mainz an.

Erst mit einem Punktspieleinsatz in der A-Nationalelf am kommenden Dienstag gegen Belgien wäre Gündogan für Deutschland festgespielt. Im Moment könnte sich der in Gelsenkirchen geborene Gündogan auch noch für die Nationalmannschaft der Türkei entscheiden. Die Türken haben noch die Chance, sich als Gruppenzweiter hinter Deutschland ebenfalls für die EM 2012 in Polen und der Ukraine zu qualifizieren. Das könnte die Bemühungen des türkischen Verbandes erneut forcieren. Gündogan hat bislang immer erklärt, für Deutschland spielen zu wollen.

„Wir setzen niemanden unter Druck“

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der türkische Verband konkurrieren hart um junge Spieler mit deutsch-türkischen Wurzeln. „Wir setzen niemanden dieser Spieler unter einen gewissen Druck“, betonte Löw am Dienstag. Real-Star Mesut Özil hatte sich zum Beispiel für Deutschland entschieden, der Bremer Mehmet Ekici für die Türkei.

„Manch einer entscheidet sich für Deutschland, das ist positiv“, sagte Löw. Man „akzeptiere“ beim DFB aber auch, wenn sich Akteure wie zuletzt der Leverkusener Abwehrspieler Ömer Toprak für die Türkei entscheiden würden, sagte der Bundestrainer. Toprak war 2008 mit der deutschen U 19-Auswahl Europameister geworden.